Altersaufbau der Bevölkerung: Von der „Pyramide“ zum „Pilz“
Infografik Nr. 020120
Infografik Nr. 020120
Die Veränderungen in der Altersstruktur der deutschen Bevölkerung sind an den „Lebensbäumen“ aus verschiedenen Zeitabschnitten des 20./21. Jh. abzulesen. 1910 zeigte der Altersaufbau noch eine gleichmäßige Pyramidenform: Unten die breite Schicht der Neugeborenen, darüber von Jahr zu Jahr schwächer besetzte Altersklassen. Nur der Geburtenausfall während des deutsch-französischen Kriegs von 1870/71 war als leichter Einschnitt erkennbar. Ungleich schwerere Bevölkerungsverluste verursachte der Erste Weltkrieg. Bei den Männern wurden die Jahrgänge der Kriegsteilnehmer dezimiert; zudem blieben die Geburtenzahlen im Krieg weit niedriger als zu Friedenszeiten. Einen Rückgang der Geburtenhäufigkeit hatten auch die Wirtschaftskrisen der Weimarer Republik zur Folge. Millionen Menschenleben kostete dann der Zweite Weltkrieg. In die Reihen der Männer wurden große Lücken gerissen, waren in beiden Kriegen doch mehr als vierzig Jahrgänge direkt am Kampfgeschehen beteiligt. Der „totale Krieg“ verschonte aber auch die Zivilbevölkerung nicht. Während des Kriegs und in den Notjahren danach kamen auch wieder weniger Kinder zur Welt. Diese Ausfälle wurden im Baby-Boom der 1950er und 1960er Jahre nachgeholt. Mitte der 1960er Jahre setzte ein anhaltender Geburtenrückgang ein – Ausdruck eines grundlegend veränderten generativen Verhaltens. In Ostdeutschland fiel die Geburtenhäufigkeit nach der deutschen Einigung noch einmal steil ab. Heute ist der Altersaufbau der Bevölkerung kaum noch durch kriegsbedingte Einschnürungen, trotz starker Zuwanderung aber zunehmend durch Überalterung und Nachwuchsmangel geprägt.
Ausgabe: | 11/2021 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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