Wie gesund sind die Deutschen?
Infografik Nr. 141250
Wie gesund sind die Deutschen?
Nimmt man die Lebenserwartung als Anhaltspunkt für den Gesundheitszustand der Bevölkerung, ging es den Deutschen noch nie so gut wie heute. Im Vergleich ...
Wie gesund sind die Deutschen?
Nimmt man die Lebenserwartung als Anhaltspunkt für den Gesundheitszustand der Bevölkerung, ging es den Deutschen noch nie so gut wie heute. Im Vergleich zu den Verhältnissen im 19. Jahrhundert haben vor allem die Infektionskrankheiten viel von ihrem Schrecken verloren, sind die körperlichen Arbeitsbelastungen geringer geworden, geht es hygienischer zu und sind die Menschen im Allgemeinen besser ernährt. Nach dem Konzept der Healthy Life Years haben Frauen in Deutschland von der Geburt an durchschnittlich 58, Männer 57 Lebensjahre ohne Gesundheitsprobleme vor sich (Zahlen von Eurostat, 2012). Nach wie vor gehören Krankheiten und Beschwerden aber untrennbar zur menschlichen Existenz. Denn die moderne Lebensweise beschwört auch neue Gesundheitsrisiken herauf (z.B. durch Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress, Suchtmittelmissbrauch, Unfälle oder Umweltschäden) und mit steigendem Lebensalter wächst die Häufigkeit chronisch-degenerativer Erkrankungen.
Wie es um den allgemeinen Gesundheitszustand der erwachsenen Bevölkerung bestellt ist, hat das Robert-Koch-Institut 2012 in einer repräsentativen Befragung erkundet. Dabei bewerteten 69 % der Frauen und 72 % der Männer ihre Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“. In den jüngeren Jahrgängen war der Anteil derjenigen, die sich so gesund fühlen, noch deutlich höher (88 % bei den Frauen und sogar 92 % bei den Männern zwischen 18 und 29 Jahren). Von den Befragten im Rentenalter (ab 65 Jahren) bescheinigten sich aber immerhin noch 50 % der Frauen und 54 % der Männer eine gute oder sehr gute Gesundheit.
Auf der anderen Seite gaben 34 % der Frauen und 32 % der Männer an, durch Krankheit seit mindestens einem halben Jahr in ihren Alltagsaktivitäten „eingeschränkt“ oder „erheblich eingeschränkt“ zu sein. Wie nicht anders zu erwarten, wächst mit steigendem Alter der Anteil derjenigen, die unter dauerhaften krankheitsbedingten Einschränkungen zu leiden haben. Ist von den 18- bis 29-Jährigen nur etwa jede/r siebte betroffen, so müssen im Rentenalter schon mehr als die Hälfte (54 % der Frauen und 52 % der Männer) mit solchen Einschränkungen leben. Je nach dem Bildungsgrad sind aber deutliche Unterschiede festzustellen: Angehörige der unteren Bildungsgruppe sind mit Ausnahme junger Frauen in allen Altersklassen viel häufiger „erheblich eingeschränkt“ als solche mit höherem Bildungsstand.
In vielen Fällen sind die Einschränkungen durch chronische Erkrankungen verursacht, unter denen 43 % der Frauen und 38 % der Männer leiden. Dazu zählen u.a. Durchblutungsstörungen am Herzen, Schlaganfall, Diabetes, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen.
Ausgabe: | 04/2015 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |