HIV/AIDS in Deutschland

HIV/AIDS in Deutschland

Infografik Nr. 141290

HIV und AIDS sind nicht mehr so oft in den Schlagzeilen, aber die Zahl der Neuinfektionen ist immer noch hoch. Derzeit leben in Deutschland fast 97000 HIV-Infizierte, darunter schätzungsweise 8200 die noch nichts von ihrer Infektion wissen. Verfolgen Sie die Entwicklung der Epidemie seit den frühen 1980er Jahren!

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Nach Schätzungen des UN-Programms UNAIDS lebten Ende 2023 weltweit rund 40 Millionen Menschen, die mit dem Immunschwäche-Virus HIV infiziert waren. 1,3 Millionen hatten sich im Lauf des Jahres neu angesteckt. Im gleichen Jahr starben schätzungsweise 630 000 Menschen an den Folgen der Immunschwäche- Krankheit AIDS. Im Vergleich dazu erscheint HIV/AIDS in Deutschland als viel weniger bedeutsam. Doch das wäre eine fatale Fehleinschätzung. Nach wie vor stellt HIV/AIDS auch in der Mitte Europas ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar; nach wie vor kann die Krankheit nicht geheilt werden.

Wenn das Virus den menschlichen Körper befällt, wird die Immunabwehr schwer geschädigt. Die Viren schleusen ihre Erbinformation in die befallenen Zellen ein, vermehren sich und rufen eine fortwährende Schwächung des Immunsystems hervor. Im fortgeschrittenen Stadium der HIV-Erkrankung kann es dadurch zu lebensbedrohenden Infektionen und bösartigen Neubildungen kommen. Als AIDS (acquired immune deficiency syndrome – erworbenes Immunschwäche-Syndrom) wird die Gruppe von Erkrankungen bezeichnet, die in diesem Stadium typischerweise auftreten. Unbehandelt führt AIDS zum Tode; es gibt heute aber Medikamente, die in Kombination miteinander die Vermehrung der Viren unterdrücken. Prophylaktisch können auch Medikamente eingenommen werden, die eine Infektion verhindern.

Wie man heute annimmt, gelangte das Virus in den 1960er Jahren von Zentralafrika aus in die Karibik und weiter in die USA. 1981 erschienen die ersten Berichte über AIDS-Todesfälle; 1983 wurde von zwei Forscherteams das die Krankheit auslösende HI-Virus entdeckt. Anfangs trat HIV/AIDS hauptsächlich im Homosexuellen-Milieu auf. Bei ungeschütztem Verkehr wird es aber auch zwischen Mann und Frau übertragen. Ein weiterer Übertragungsweg ist die Infektion durch verunreinigte Drogenspritzen.

Rückblickend wurde in Deutschland 1982 die erste HIV-Infektion diagnostiziert. Mitte der 1980er Jahre erreichte die Welle der HIV-Neuinfektionen ihren Höhepunkt (1985 mit rund 5 500 Fällen), wie aus Rückrechnungen und Schätzungen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Nach einem deutlichen Rückgang in den 1990er Jahren stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder an. Ab 2011 lag sie bei 2 000 bis 2 300 Fällen im Jahr, abgesehen von einem Rückgang während der Corona-Pandemie. Der „Import“ von Infektionen aus dem Ausland, zuletzt vermehrt aus der Ukraine, ist dabei noch nicht berücksichtigt. Ende 2023 lebten in der Bundesrepublik etwa 96 700 HIV-Infizierte, darunter schätzungsweise 8 200, die noch nichts von ihrer Infektion wussten und deshalb ihre Sexualpartner ungewollt anstecken konnten.

Ausgabe: 12/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder