Juniorwahl 2025

Juniorwahl 2025

Infografik Nr. 088659

Als Schulprojekt zur politischen Bildung wurde parallel zur Bundestagswahl 2025 auch wieder eine "Juniorwahl" durchgeführt. Mehr als 7200 Schulen mit über zwei Millionen Schülerinnen und Schülern nahmen daran teil. Das ZAHLENBILD vergleicht die Ergebnisse der Juniorwahl mit denen der Bundestagswahl und macht frappierende Unterschiede sichtbar!

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Die Juniorwahl ist ein Schulprojekt zur politischen Bildung, das seit 1999 mit wachsender Beteiligung durchgeführt wird. Mit dem Ziel, die politische Bildung der Jugendlichen zu fördern und sie an demokratische Prozesse heranzuführen, werden Bundestags-, Landtags- und Europawahlen an den teilnehmenden Schulen möglichst realistisch durchgespielt. Wichtiger Bestandteil der Juniorwahl ist eine Phase unterrichtlicher Vorbereitung, in der die Schülerinnen und Schüler sich über politische Themen informieren, sich eine Meinung bilden und Argumente austauschen. Darauf folgt die praktische Vorbereitung der Wahl mit Wählerlisten, Stimmzetteln und Wahlurnen, ehe als Höhepunkt schließlich der Wahlakt selbst stattfindet. An der Juniorwahl zur Bundestagswahl nahmen deutschlandweit 7210 Schulen mit mehr als 2 Millionen Schülerinnen und Schülern ab der Jahrgangsstufe 7 teil. Rund 1,6 Millionen Jugendliche gaben ihre Stimme ab.

Das Ergebnis der Juniorwahl 2025 zeigt deutliche Abweichungen vom Zweitstimmenresultat der Bundestagswahl. Eindeutiger Wahlsieger bei den Jugendlichen war die LINKE, die auf 25,3% der Stimmen kam (gegenüber 8,8 % bei der „echten“ Wahl). Den zweiten Platz errangen CDU und CSU mit 16,8% – einem Ergebnis, das weit hinter dem Resultat der Union als Wahlgewinner der Bundestagswahl (28,5%) zurückblieb. In knappem Abstand folgten SPD (15,5%) und AfD (14,7%). Die GRÜNEN kamen auf lediglich 9,3%. BSW und FDP blieben auch bei der Juniorwahl unter der 5%-Schwelle. Im Vergleich zur Bundestagswahl entschied sich zudem ein weitaus größerer Teil der Jugendlichen als der regulären Wähler für eine der sonstigen Parteien.

Vergleicht man die Juniorwahl 2025 mit der von 2021, ist festzustellen, dass das Wahlverhalten der Juniorwähler noch volatiler ist als das der Erwachsenen. 2021 führten bei der Juniorwahl noch die GRÜNEN (mit 20,4%) vor SPD (19,4%) und FDP (18,5%). Man muss dabei einerseits berücksichtigen, dass die politischen Einstellungen bei Jugendlichen noch nicht so verfestigt sind wie bei Erwachsenen, und andererseits, dass viele Teilnehmer der Juniorwahl von 2021 inzwischen durch nachrückende Jahrgänge ersetzt worden waren. Für die neu an der Juniorwahl teilnehmenden Jugendlichen standen andere Themen im Vordergrund und sie waren anderen Einflüssen durch die sozialen Medien ausgesetzt. So gaben viele Jugendliche an, dass besonders die Beiträge von Heidi Reichinnek (Die LINKE) auf Tiktok überzeugten. Dabei spielte sicher mit, dass die LINKE als Oppositionspartei ihre Ziele pointierter darstellen konnte. 

Ausgabe: 06/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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