Umweltbewusstsein in Deutschland

Umweltbewusstsein in Deutschland

Infografik Nr. 126201

Die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Umwelt- und Klimaschutz unterliegt gewisen Schwankungen wie andere Meinungen auch. Eine Umfrage zum Umweltbewusstein der Deutschen von 2024 zeigt, wie wichtig ihnen dieses Thema ist und wie sich die Standpunkte nach Alter, Geschlecht, Einkommen usw. unterscheiden!

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Wird über Naturkatastrophen oder Umweltskandale berichtet, steigt der Pegel der öffentlichen Aufmerksamkeit zuverlässig an. Wie aber ist es um die längerfristige Wahrnehmung der Umweltqualität bestellt? Gibt es Umweltprobleme, die den Menschen dauerhaft Sorgen bereiten? Welchen Stellenwert haben Umwelt- und Klimaschutz im Vergleich zu anderen Politikbereichen? Antworten darauf geben Meinungsumfragen, wie sie vom Bundesumweltministerium oder vom Umweltbundesamt seit 1996 alle zwei Jahre in Auftrag gegeben werden. Die im Herbst 2024 durchgeführte repräsentative Umfrage zeigt, dass Umwelt- und Klimaschutz im Vergleich zu den Umfragen von 2018-22 im öffentlichen Meinungsbild zwar etwas an Bedeutung verloren hat, aber immer noch von einer großen Mehrheit (88%) der Bevölkerung für „sehr wichtig“ oder „wichtig“ gehalten wird. Mehr als die Hälfte (54%) der Befragten bezeichnet ihn als „sehr wichtig“. Damit nimmt die Sorge um Klima und Umwelt hinter Bereichen wie dem Gesundheitssystem, dem Bildungswesen, der öffentlichen Sicherheit und der sozialen Gerechtigkeit einen vorderen Rang ein.

Bei näherer Betrachtung der Umfrageergebnisse fällt auf, dass viel mehr Frauen als Männer dem Umwelt- und Klimaschutz eine sehr wichtige Bedeutung beimessen (65% gegenüber 42%). Das Bewusstsein von der Wichtigkeit dieses Politikbereichs ist in Westdeutschland deutlich stärker ausgeprägt als im Osten. Es wächst mit fortschreitendem Alter (von 44% „sehr wichtig“-Antworten bei den Jungerwachsenen bis zu 63% bei den Rentnerjahrgängen) und steigt mit dem Bildungsgrad. Umgekehrt wird er in den höheren Einkommensrängen seltener für „sehr wichtig“ gehalten als unter Kleinverdienern. Dass Natur- und Klimaschutz im dörflichen Raum keine so wichtige Rolle spielt wie in den großen Metropolen, lässt sich nachvollziehen, auch wenn Umweltschäden auf dem Land wahrscheinlich viel direkter spürbar sind.

Wird anhand einer Liste konkreter umweltpolitischer Aufgaben danach gefragt, wie wichtig diese sind, lassen die Antworten deutliche Abstufungen erkennen. Die hängen auch mit den allgemeinen Veränderungen des (politischen) Meinungsbilds zusammen. So finden 2024 nur noch 30% der Befragten das Festhalten am Atomausstieg „sehr wichtig“, 75% dagegen die sichere Entsorgung des Atommülls. Den ersten Rang in der Wichtigkeitsskala nimmt die Verringerung des Plastikmülls ein. Es folgen u.a. die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Erweiterung natürlicher Schutzgebiete. Die Beschränkung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad halten 57% für „sehr wichtig“, den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen – eines der politischen Reizthemen des Jahres – hingegen lediglich 45%. 

Ausgabe: 11/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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