Haushaltsabfälle

Haushaltsabfälle

Infografik Nr. 126641

438 kg Haushaltsabfälle wurden in Deutschland 2022 pro Kopf eingesammelt. Das war die geringste Menge seit Beginn der aktuellen Abfallstatistik im Jahr 2004. Was waren die Gründe dafür? Und wie verteilte sich der Abfall auf graue, grüne und gelbe Tonne?

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Steil ansteigende Preise für Energie und Lebensmittel waren im Jahr 2022 für viele Verbraucher ein Anlass, ihren Konsum einzuschränken. Und wo weniger konsumiert wird, gibt es weniger Abfälle. Kein Wunder also, dass von der öffentlichen Müllabfuhr und der Wertstoffentsorgung der Städte und Kreise deutlich geringere Abfallmengen eingesammelt wurden als im Jahr zuvor. Und das, obwohl die Bevölkerung Deutschlands vor allem durch den Zuzug ukrainischer Flüchtlinge um über eine Million zunahm. Insgesamt kamen 37,0 Millionen Tonnen Haushaltsabfälle zusammen. Das entsprach einer Menge von 438 kg je Einwohner. Seit Beginn der Statistik im Jahr 2004 war das Pro-Kopf-Aufkommen noch nie so niedrig!
Wie setzte sich diese Abfallmenge im Einzelnen zusammen? Mit 151 kg entfiel 2022 im Durchschnitt rund ein Drittel des Abfallaufkommens auf die graue Tonne, das heißt den sogenannten Restmüll. Als Sperrmüll (alte Möbel und Geräte, Teppiche usw.) wurden weitere 31 kg eingesammelt. Die übrigen Abfälle verteilen sich im Wesentlichen auf getrennt gesammelte Wertstoffe und organische Abfälle. Zu den Wertstoffen zählen in erster Linie Papier, Pappe und Karton, Verpackungen und Verbundmaterialien, Glas und Holz, darüber hinaus aber auch kleinere Mengen an Metall, Textilien oder Kunststoffen – 2022 zusammen eine Menge von 137 kg je Einwohner. Auch dies war der niedrigste Wert seit Beginn der Statistik! Unberücksichtigt bleiben bei dieser Aufstellung die Abfälle und Altstoffe, die von privaten Entsorgungsunternehmen gesammelt und behandelt werden. Auch Elektroaltgeräte, für die eine Rücknahmepflicht des Handels besteht, werden in der Abfallstatistik nicht mehr erfasst. Die separat eingesammelten organischen Abfälle fielen 2022 mit 117 kg je Einwohner ins Gewicht. Dabei handelt es sich um biologisch abbaubare Abfälle wie Essensreste und Pflanzenabfälle aus Gärten und Parks.
Die Gesamtmenge des Haushaltsabfalls blieb zuvor über viele Jahre annähernd konstant. Im Zeitraum ab 2004, für den einheitlich erhobene Zahlen vorliegen, schwankte sie bis 2019 zwischen 37 und 38 Millionen Tonnen. Dabei verschoben sich die Anteile der Abfallarten: Während die Bioabfälle langfristig zunahmen und auch die Wertstoffe tendenziell zulegten, ging der Anteil des unsortierten Mülls zurück. Im ersten Corona-Jahr, 2020, war dann ein deutlicher Anstieg des Abfallaufkommens zu beobachten und 2021 überschritt es erstmals sogar die Schwelle von 40 Millionen Tonnen. Das entsprach einem Durchschnitt von 483 kg je Einwohner. Umso eindrücklicher die Trendumkehr im Jahr 2022 mit einem Rückgang um 46 kg pro Kopf.

Ausgabe: 01/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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