Industriebeschäftigung zwischen High- und Low-Tech
Infografik Nr. 730048
Beschäftigung zwischen High- und Low-Tech
Deutschland ist als eines der führenden Exportländer stark in die Weltwirtschaft integriert und dem Wettbewerbsdruck auf den Weltmärkten ausg ...
Beschäftigung zwischen High- und Low-Tech
Deutschland ist als eines der führenden Exportländer stark in die Weltwirtschaft integriert und dem Wettbewerbsdruck auf den Weltmärkten ausgesetzt. Da das Lohnniveau in der deutschen Industrie höher ist als in den meisten anderen Ländern, sind deshalb besondere Anstrengungen erforderlich, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Dies führte in den letzten Jahrzehnten zum Aufbau einer kapitalintensiven Industrieproduktion mit hoher Arbeitsproduktivität, aber tendenziell rückläufiger Beschäftigung.
Ein weiteres entscheidendes Merkmal der deutschen Industrie liegt in der Ausrichtung der Produktion auf technisch hochwertige, forschungsintensive Güter. Dabei stehen nicht die eigentlichen High-Tech-Branchen im Vordergrund, sondern die Branchen der höheren und mittleren Technologieebene. Das europäische Statistikamt Eurostat liefert dazu aufschlussreiche Vergleichszahlen. So erzielte die deutsche Industrie 2011 knapp 10% ihrer Wertschöpfung in Sektoren, die der Spitzentechnologie zugerechnet werden (Pharma, EDV, Nachrichtentechnik, Medizin- und Messtechnik, Luft- und Raumfahrt). EU-weit war dieser Anteil mit 12% (2010) noch etwas höher. Dafür erbrachte Deutschland rund 51% der industriellen Wertschöpfung in Sektoren mit hochwertiger Technologie (u.a. Chemie, Maschinenbau, Fahrzeugbau, Elektrotechnik) – ein Anteil, der weit über dem EU-Durchschnitt von 35% lag. Entsprechend gering (14%) war andererseits der Beitrag der Niedrigtechnologie-Sektoren, zu denen unter anderem die Ernährungsindustrie, die Textil- und die Bekleidungsindustrie zählen.
Auch die Industriebeschäftigung konzentriert sich auf die Sektoren mit hochwertiger Technologie und setzt ein entsprechend hohes Qualifikationsniveau der Arbeitnehmer voraus. 2012 gingen allein 42% der Industriebeschäftigten in diesen Sektoren ihrer Arbeit nach – wiederum mehr als in allen anderen EU-Ländern. Der Beschäftigungsanteil im High-Tech-Bereich (8%) entsprach dagegen nur etwa dem EU-Durchschnitt. Demgegenüber hatten nur 25% der Industriebeschäftigten ihren Arbeitsplatz in Sektoren mit niedrigem Technologieniveau. Die Kehrseite der Medaille: Für Arbeitskräfte mit geringerer Qualifikation und Produktivität fehlt es in der deutschen Industrie an Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die Einordnung der Branchen zwischen High- und Low-Tech richtet sich nach ihrem internen Aufwand für Forschung und Entwicklung, gemessen am Umsatz. Zur Spitzentechnologie zählen Sektoren mit einem F&E-Anteil von über 7%; Sektoren mit hochwertiger Technologie wenden im Durchschnitt 2,5-7% des Umsatzes für Forschung und Entwicklung auf.
Ausgabe: | 02/2014 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |