Männer - Frauen: Ungleichheit beim Lohn
Infografik Nr. 737130
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Trotz formaler Gleichberechtigung sind Frauen in der Arbeitswelt noch immer benachteiligt: Das drückt sich in einer niedrigeren Erwerbsbeteiligung, in geringeren Karrierechancen und nicht zuletzt in einer schlechteren Entlohnung aus. Die in der EU offiziell angestrebte Gleichstellung von Mann und Frau ist in den meisten europäischen Ländern noch längst nicht erreicht. Es gibt zwar durchaus positive Entwicklungen zu vermelden: So ist die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-jährigen Frauen in der EU zwischen 2003 und 2018 von 59 % auf 67 % gestiegen; von den Männern dieser Altersgruppe gingen 2018 allerdings fast 79 % einer beruflichen Tätigkeit nach. Auch bei den meisten anderen Arbeitsmarkt-Indikatoren sind Frauen den Männern gegenüber nach wie vor im Rückstand.
Einem stärkeren beruflichen Engagement der Frauen steht in vielen Fällen die Beanspruchung durch Haushalt und Familie entgegen. Auch wo die Verbindung von Arbeit und Familie nicht von vornherein durch ein traditionelles Rollenverständnis erschwert wird, fehlt es noch häufig an den notwendigen Rahmenbedingungen für die Berufstätigkeit z.B. von Frauen mit kleinen Kindern. Frauen beschränken sich deshalb notgedrungen oft auf Teilzeitarbeit. 2018 gingen in der EU rund 31 % der erwerbstätigen Frauen, aber nur 8 % der Männer einer Teilzeitbeschäftigung nach.
Frauen sind auch häufiger als Männer in einfachen Berufen und in Wirtschaftsbereichen mit geringeren Qualifikationsanforderungen und unattraktiven Arbeitsbedingungen zu finden. Dagegen sind sie in naturwissenschaftlichen und Ingenieurberufen deutlich unterrepräsentiert – ein Folge auch der gesellschaftlichen Stereotypen und mentalen Barrieren, die den Zugang zu diesen Schlüsselberufen blockieren. Und schließlich bleibt Frauen oft noch der Weg in führende Positionen versperrt. So sind die Aufsichtsräte oder Verwaltungsräte der größten börsennotierten Konzerne in den EU-Ländern erst zu 28 % mit Frauen besetzt; von den Vorstandsvorsitzenden sind lediglich 7 % weiblichen Geschlechts.
Frauen schöpfen aus ihrer Berufstätigkeit daher in der Regel ein geringeres Sozialprestige und werden für ihre Arbeit schlechter bezahlt als Männer. Im Lohngefälle zwischen Männern und Frauen kommt die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt repräsentativ zum Ausdruck. Vergleicht man die durchschnittlichen Brutto-Stundenlöhne für 2017, so verdienten Frauen in der EU 16 % weniger als Männer. Am größten war der Lohnabstand in Estland (26 %). In Deutschland wurden Frauen im Durchschnitt um 21 % niedriger entlohnt als Männer.
Ausgabe: | 12/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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