Opfer des Straßenverkehrs in der EU

Opfer des Straßenverkehrs in der EU

Infografik Nr. 755098

In den letzten Jahrzehnten hat die Verkehrssicherheit in Europa fast kontinuierlich zugenommen. Das von der EU gesetzte Ziel, die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr zwischen 2010 und 2020 auf die Hälfte zu reduzieren, das heißt für die EU-27: von 29 600 auf 14 800, wird trotz der Fortschritte in den meisten EU-Ländern nicht erreicht.

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Durch Unfälle auf den Straßen der EU-27 verloren 2019 rund 22 800 Menschen ihr Leben. Die Zahl der Unfallverletzten, die bleibende Schäden davontragen, wird etwa fünfmal so hoch angenommen. Für die Folgen der Straßenverkehrsunfälle (Krankenhausaufenthalte, Rehabilitationsmaßnahmen, Renten, Sachschäden usw.) müssen schätzungsweise 280 Milliarden € pro Jahr aufgewandt werden.

So erschreckend diese Zahlen immer noch sind: In den letzten Jahrzehnten hat die Verkehrssicherheit in Europa fast kontinuierlich zugenommen. 1991 ereigneten sich in den heutigen EU-Ländern im Durchschnitt rund 170 tödliche Unfälle je 1 Mio Einwohner. In den baltischen Staaten und in Portugal kamen damals sogar mehr als 300 Menschen je 1 Mio Einwohner bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bis zum Jahr 2000 sank die Durchschnittsquote auf 125. Im folgenden Jahrzehnt, bis 2010, halbierte sie sich fast auf 67 Unfalltote je 1 Mio Einwohner. Seit 2013 verlangsamte sich der Rückgang der Opferzahlen jedoch: 2019 starben in der EU-27 noch immer rund 51 Menschen je 1 Mio Einwohner bei einem Verkehrsunfall.

Dass die Vergleichszahlen für andere Weltregionen weit höher liegen, kann über die stagnierende Entwicklung in der EU nicht hinwegtäuschen: Nach Schätzungen, mit denen die Weltgesundheitsorganisation WHO die offiziell gemeldeten Unfallzahlen ergänzt und korrigiert, starben 2016 weltweit 182 Menschen je 1 Mio Einwohner bei Unfällen im Straßenverkehr. Mehrere afrikanische Staaten wiesen eine Todesrate von 300 und mehr auf; in Indien lag sie bei 226, in Brasilien bei 197, in China bei 182, in Russland bei 180 und in den USA bei 124 je 1 Mio Einwohner.

Das von der EU gesetzte Ziel, die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr zwischen 2010 und 2020 auf die Hälfte zu reduzieren, das heißt für die EU-27: von 29 600 auf 14 800, wird trotz der Fortschritte in den meisten EU-Ländern nicht erreicht. Nach wie vor bestehen große Unterschiede im Verkehrsunfallgeschehen der Mitgliedstaaten. Besonders im Osten und Südosten der EU liegt die Zahl der Verkehrstoten je 1 Mio Einwohner zum Teil noch weit über dem EU-Durchschnitt. So kamen 2019 in Rumänien 96 Menschen auf 1 Mio Einwohner bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Irland und Schweden aber weniger als 30, in Deutschland 37. Für das Jahrzehnt von 2021 bis 2030 hat sich die EU erneut die Halbierung der Todeszahlen vorgenommen, und auch die Zahl der Schwerverletzten soll entsprechend sinken. Das Fernziel für 2050 heißt: null Verkehrstote – durch sicherere Fahrzeuge, sichere Infrastruktur, stärkere Nutzung der Sicherheitsausrüstungen, niedrigere Tempolimits und bessere Unfallversorgung.

Ausgabe: 08/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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