Die großen Katastrophen

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Infografik Nr. 603045

Die großen Katastrophen

In der Beherrschung der Natur hat es die Menschheit weit gebracht. Der Glaube an die menschliche Allmacht wird durch unvorhersehbare Katastrophen und der ...

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Die großen Katastrophen

In der Beherrschung der Natur hat es die Menschheit weit gebracht. Der Glaube an die menschliche Allmacht wird durch unvorhersehbare Katastrophen und deren verheerende Wirkungen aber immer wieder erschüttert. Nicht alle diese Katastrophen sind auf Naturvorgänge zurückzuführen. Auch Unglücksfälle, die durch menschliches Handeln ausgelöst werden, können katastrophale Folgen haben. Die schweizerische Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re unterscheidet in ihren Untersuchungen deshalb zwischen Naturkatastrophen einerseits und „technischen“, menschengemachten Katastrophen andererseits.

Naturkatastrophen werden u.a. hervorgerufen durch schwere Stürme (wie Zyklone, Hurrikans, Taifune), Überschwemmungen, Erdbeben, Waldbrände, extreme Frost- oder Hitzegrade, Lawinen, Erdrutsche usw. Während sie meist größere Gebiete in Mitleidenschaft ziehen, bleiben technische Katastrophen in der Regel auf ein punktuelles Ereignis beschränkt, so z.B. Großbrände und Explosionen, Flugzeugabstürze, Bahn- oder Schiffskatastrophen, Grubenunglücke oder schwere Störfälle in der Industrie. Auch terroristische Aktionen wie der Anschlag vom 11. September 2001 in den USA fallen in diese Kategorie.

Häufig verwischen aber die Grenzen zwischen natürlichen und menschengemachten Katastrophen. So kann ein Ereignis wie der Reaktorunfall von Tschernobyl (1986) schwerwiegende, räumlich ausgedehnte und lange nachwirkende Umweltschäden zur Folge haben. Umgekehrt steht das Ausmaß der Zerstörungen bei einer Naturkatastrophe oft in engem Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten oder Unterlassungen. Weil das japanische Atomkraftwerk Fukushima Daiichi gegen die Naturgewalten nur unzureichend gesichert war, löste ein Tsunami dort 2011 verheerende Schäden aus. In vielen Ländern führt der Bevölkerungsdruck dazu, dass Gebiete besiedelt werden, die einem erhöhten Katastrophenrisiko ausgesetzt sind. Umweltschädigungen oder verfehlte Eingriffe in die Natur können sogar zum Auslöser zerstörerischer Naturereignisse wie Waldbrände, Lawinen oder Flussüberschwemmungen werden.

Während die durch Katastrophen verursachten materiellen Schäden in den Industrieländern am höchsten sind, haben die Entwicklungsländer die meisten Todesopfer zu beklagen. Die bisher größten Schäden zog der Hurrikan Katrina nach sich, der 2005 an der Golfküste der USA wütete; Schätzungen des Gesamtschadens gehen bis zu 150 Mrd US-$. Die meisten Todesopfer der letzten Jahrzehnte forderte ein Zyklon in Bangladesh, bei dem 1970 etwa 300000 Menschen ums Leben kamen. Jeweils mehr als 200000 Menschen starben bei großen Erdbeben in China (1976), Indonesien/Thailand (2004) und Haiti (2010).

Ausgabe: 05/2014
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder