Wie friedlich ist die Welt? Welt-Friedensindex
Infografik Nr. 621056
Das Maß des Friedens in der Welt ist heute deutlich geringer als vor zehn Jahren. Das zeigt die Entwicklung des Welt-Friedensindex, den die in Sydney ansässige Denkfabrik Institute for Economics and Peace jährlich erstellt. Die Ursachen dafür sind vielfältig: neben der Verschärfung der Konflikte im Nahen Osten und in Nordafrika, der Bedrohung durch den Terrorismus und der Welle der Gewalt in Mittel- und Südamerika trugen auch die wachsenden Flüchtlingsströme und die Zunahme der politischen Spannungen in Europa und den USA zu diesem negativen Trend bei.
Der Welt-Friedensindex beschränkt sich nicht auf die bloße Feststellung, ob in einer Weltregion Krieg herrscht oder nicht. Er verarbeitet ein breites Spektrum von Indikatoren für inneren und äußeren Frieden und erfasst sowohl die Austragung gewaltsamer Konflikte als auch die Furcht vor drohender Gewalt. Von den insgesamt 23 Indikatoren befassen sich sechs mit den aktuellen • nationalen und internationalen Konflikten, ihrer Dauer und Intensität, der Zahl ihrer Opfer; eine Rolle spielt auch, wie gut oder schlecht das Verhältnis der einzelnen Länder zu ihren Nachbarn eingeschätzt wird. Zehn Indikatoren beleuchten • die Sicherheit im jeweiligen nationalen Rahmen: das Ausmaß der Kriminalität, das subjektive Sicherheitsempfinden, die Gefährdung durch den Terrorismus, die Wahrscheinlichkeit gewaltsamer Demonstrationen und den Grad an politische Stabilität. Und weitere sieben gelten • dem militärischen Bereich: Sie fragen nach den Militärausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, dem Umfang der Waffenexporte und -importe, der atomaren Bewaffnung, der Unterstützung für UN-Friedensmissionen und schließlich dem mehr oder weniger einfachen Zugang zu leichteren Waffen.
Die Auswertung dieser Indikatoren für den Welt-Friedensindex 2019 ergab eine Rangliste der 163 untersuchten Länder und Territorien. Dabei nahm der Inselstaat Island wie schon seit Jahren den Spitzenrang als friedlichstes Land der Erde ein. Neuseeland und Portugal folgten auf den nächsten Rängen. Am unteren Ende der Liste rangierten die von akuten Konflikten betroffenen Staaten Jemen, Südsudan, Syrien und Afghanistan. Deutschland kam auf einen beachtlichen 22. Rang – weit vor den Atommächten Großbritannien und Frankreich. Die USA als führende Militärmacht belegten nur Rang 128. Während China trotz seiner Militärstärke, seinem rigiden Vorgehen in inneren Konflikten und den latenten Spannungen im südchinesischen Meer noch den 110. Rang einnahm, zählte Russland als 154. zu den zehn am wenigsten friedlichen Ländern der Erde.
Ausgabe: | 08/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |