Die Last auf der mittleren Generation

Die Last auf der mittleren Generation

Infografik Nr. 035150

Die Bevölkerung altert zusehends. Was wie ein Gemeinplatz klingt, hat ernstzunehmende Folgen für das Verhältnis der Generationen untereinander und für die Sozialpolitik. Wird die aktive Generation überfordert? Zahlen in der Vorausschau bis 2070!

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Der Altersaufbau der Bevölkerung hat entscheidende Auswirkungen auf die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse eines Landes. Denn aus dem, was die wirtschaftlich aktive mittlere Generation erarbeitet, müssen – vereinfacht gesehen – auch die Bedürfnisse der jüngeren und der älteren Generation bestritten werden. Die dazu notwendige Umverteilung zwischen den Generationen erfolgt teils direkt innerhalb der Familien, teils indirekt über den Staat und die sozialen Sicherungssysteme. Wirtschaft und Politik, aber auch die Bürger in ihrer privaten Lebensplanung, müssen sich daher rechtzeitig auf die zu erwartenden Verschiebungen im Altersaufbau und damit im Verhältnis zwischen „tragenden“ und „lastenden“ Teilen der Gesellschaft einstellen.

Die künftige demografische Entwicklung in Deutschland wird einerseits durch relativ niedrige Geburtenraten, andererseits durch die steigende Lebenserwartung bestimmt. Falls sich das generative Verhalten der Menschen nicht grundlegend ändert – wofür es derzeit keine Anhaltspunkte gibt –, wird die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in den kommenden Jahrzehnten etwa gleich bleiben und die der mittleren Jahrgänge deutlich schrumpfen, während die Zahl der älteren Menschen stark zunimmt. Überlagert wird diese Grundtendenz durch die bereits gegebenen Schwankungen der Jahrgangsstärke, die sich im Altersaufbau Jahr für Jahr nach oben schieben, und durch den Einfluss der Wanderungsprozesse auf die Alterszusammensetzung der Bevölkerung. Der Altersmedian, der die Bevölkerung in eine jüngere und eine ältere Hälfte teilt, liegt heute bei 44 Jahren, steigt aber bis 2070 auf 47 Jahre an. Das ist ein Ergebnis der 15. Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder, die für den Zeitraum bis 2070 mehrere Varianten der Bevölkerungsentwicklung durchspielt. Welchen Weg die Entwicklung auch einschlägt: Auf die mittleren, erwerbsfähigen Jahrgänge kommen wachsende Belastungen zu. Diese sind allerdings geringer als in den bisherigen Vorausberechnungen.

Betrachtet man die 20- bis 64-Jährigen als wirtschaftlich tragenden Pfeiler der Gesellschaft, so standen 100 Angehörigen dieser Altersgruppe im Jahr 2021 je 31 „Junge“ (unter 20 Jahren) und 37 „Alte“ (ab 65 Jahren) gegenüber. 2070 haben 100 Menschen mittleren Alters dagegen 35 Jüngere und bereits 53 Ältere mitzuversorgen (Variante 2, moderate Bevölkerungsentwicklung). Bis 2035 erstreckt sich eine kritische Phase, wenn die Kinder des Babybooms der 1960er Jahre ins Rentenalter hineinwachsen und die „Altenlast“ binnen weniger Jahre kräftig ansteigt.

Ausgabe: 01/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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