Aufbau der LINKEN

Aufbau der LINKEN

Infografik Nr. 095046

In der LINKEN gibt es ein starkes Gefälle zwischen Ost und West, das aus ihrer Entstehungsgeschichte herrührt: Während im Osten die Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), Nachfolgerin ...

Welchen Download brauchen Sie?

In der LINKEN gibt es ein starkes Gefälle zwischen Ost und West, das aus ihrer... mehr
Mehr Details zu "Aufbau der LINKEN"

In der LINKEN gibt es ein starkes Gefälle zwischen Ost und West, das aus ihrer Entstehungsgeschichte herrührt: Während im Osten die Partei des demokratischen Sozialismus (PDS), Nachfolgerin der DDR-Staatspartei SED, in den 1990er Jahren zur Volkspartei aufstieg, fasste sie im Westen deutlich später Fuß: Dort war aus Protest gegen die rot-grünen Arbeitsmarktreformen 2005 die Partei Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative (WASG) entstanden, mit der sich die PDS 2007 zur neuen Partei DIE LINKE vereinigte. Dennoch blieb DIE LINKE im Westen eine Kleinpartei, sowohl hinsichtlich ihrer Stimmenanteile als auch ihrer Mitgliederdichte: So kamen z.B. in Nordrhein-Westfalen 2016 auf 100000 Einwohner nur rund 40 Mitglieder der LINKEN, in Sachsen mehr als 200. Daher ist die Partei im Osten flächendeckender in Ortsvereinen organisiert als im Westen, wo der Kreisverband oft die unterste Ebene ist.

Oberstes Beschlussgremium unter den Parteiorganen ist der auf Bundesebene zusammentretende Parteitag. Ihm gehören 500 Delegierte der Gebietsgliederungen an; sie werden von den Kreis- und Bezirksparteitagen gewählt (bis 2016 galt ein Delegiertenschlüssel, der die schwächeren westdeutschen Verbände bevorzugte). Hinzu kommen Vertreter der sogenannten „Innerparteilichen Zusammenschlüsse“ und des Jugendverbands. Der Parteitag wählt den Parteivorstand mit insgesamt 44 Mitgliedern. Die Parteispitze besteht (wie bei den Grünen) aus zwei Vorsitzenden, einem Mann und einer Frau. Eine Geschlechterquote von 50 % gilt (ebenfalls wie bei den Grünen) in allen Parteigremien. Dem Parteivorstand gehören neben den gewählten Mitgliedern noch solche mit beratender Stimme an, darunter die beiden Fraktionsvorsitzenden im Bundestag. Ein Teil des Parteivorstands bildet den Geschäftsführenden Parteivorstand; er entspricht dem „Präsidium“ bei anderen Parteien. In dieses Gremium wählt der Parteivorstand noch weitere Mitglieder. Als „kleiner Parteitag“ fungiert der Bundesausschuss: In dem föderativ konzipierten Organ sitzen 60 Delegierte der Landesverbände, 6 Mitglieder des Parteivorstands, 12 Vertreter der innerparteilichen Zusammenschlüsse und zwei Vertreter des Jugendverbands. Das Parteischiedsgericht für parteiinterne Streitigkeiten heißt bei der LINKEN Bundesschiedskommission.

Eine wichtige Rolle spielen in der LINKEN ideologische Strömungen: Im Lager der „Pragmatiker“ sind die wichtigsten Zusammenschlüsse das Netzwerk Reformlinke und das Forum Demokratischer Sozialismus, im „orthodox-kommunistischen“ Lager die Kommunistische Plattform, die Antikapitalistische Linke und die Sozialistische Linke. Zwischen Pragmatikern und Orthodoxen steht die Emanzipatorische Linke.

Ausgabe: 04/2018
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen