Zufriedenheit mit den Behörden
Infografik Nr. 123529
Bürgerinnen und Bürger sind in einer Vielzahl von Lebenssituationen auf eine leistungsfähige Verwaltung angewiesen. Sie wenden sich an die Behörden, weil sie auf Grund geltender Vorschriften gehalten sind, sich an- oder umzumelden, Anträge zu stellen oder Erklärungen abzugeben, weil sie öffentliche Leistungen benötigen oder ihre familiären Verhältnisse sich geändert haben. Je nachdem, was ihr Anliegen ist, haben sie es mit kommunalen oder staatlichen Stellen zu tun – stets in der Erwartung, ihre Sache möglichst rasch erledigen zu können und dabei kompetent, freundlich und hilfsbereit behandelt zu werden. Dass dies oft nicht der Fall ist, braucht nicht eigens erwähnt zu werden.
Eine Umfrage des Statistischen Bundesamts aus dem ersten Halbjahr 2021 ergibt nun aber ein etwas genaueres Bild, wie die Bürger über ihre Behördenkontakte urteilen. Im Ganzen genommen ist dieses Bild recht freundlich. Auf einer Skala von -2 (sehr unzufrieden) bis +2 (sehr zufrieden) vergeben die Befragten eine Durchschnittsnote von +1,1. Aber der Grad der Zufriedenheit schwankt – abhängig davon, welcher Aspekt der Behördentätigkeit bewertet wird und in welcher Lebenslage die Befragten mit den Behörden zu tun haben.
So herrscht eine hohe Zufriedenheit damit, wie unbestechlich und diskriminierungsfrei die Behörden ihre Aufgabe erfüllen. Auch die Fachkompetenz und Hilfsbereitschaft der Ansprechpartner in den Ämtern wird leicht überdurchschnittlich benotet. Das schafft ein recht hohes Vertrauen in die Behörden (+1,4). Viel kritischer ist die Haltung der Befragten dagegen, wenn es um die Organisation, die Erreichbarkeit, die Verfahrensdauer und um die Amtssprache in Formularen, Schreiben und Rechtstexten geht. Die Verständlichkeit des Rechts wird am schlechtesten bewertet (+0,4). Ähnlich niedrig ist die Zufriedenheit mit den Online-Angeboten der Behörden. Die Bürger nutzen zwar immer häufiger das Internet, um mit den Ämtern in Kontakt zu treten, stoßen dabei aber offenbar schnell an Grenzen.
Die kritischen Punkte werden vor allem von den Personen wahrgenommen, die sich in einer schwierigen persönlichen Lage befinden, die z.B. von einer Behinderung, von Altersarmut oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, eine Scheidung durchleben oder in finanziellen Problemen stecken. In der Corona-Pandemie wurde auch der Kontakt zu den Gesundheitsämtern nicht allzu positiv gesehen. Trotz der allgemein erschwerten Bedingungen hat die Zufriedenheit mit den Behörden 2021 aber kaum gelitten. Die Durchschnittsbewertung der Behördenkontakte ging im Vergleich zum Vorjahr (+1,2) nur leicht zurück.
Ausgabe: | 01/2022 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |