AMLA ? Anti-Geldwäsche-Agentur der EU

AMLA ? Anti-Geldwäsche-Agentur der EU

Infografik Nr. 715118

Die EU verstärkt den Kampf gegen die Geldwäsche. Teil ihrer Offensive gegen die Finanzkriminalität ist die Errichtung einer Anti-Geldwäsche-Agentur. Sitz der neuen Behörde AMLA ist Frankfurt am Main. Sie soll EU-weit für einheitliche Standards bei der Aufsicht über Finanzinstitutionen sorgen und etwa 40 große Institute direkt beaufsichtigen.

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Am 19. Juni 2024 wurden im EU-Amtsblatt die Regelungen eines Gesetzespakets veröffentlicht, mit dem die Europäische Union ihren Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verstärkt. Teil dieses Regelwerks ist eine Verordnung, durch die eine neue europäische Behörde errichtet wird: die Anti- Geldwäsche-Agentur AMLA (Anti-Money Laundering Authority). Als Sitz der Behörde wurde bereits im Februar 2024 Frankfurt am Main bestimmt. Dort geht AMLA 2025 an den Start; mit geplanten 430 Perso-nalstellen nimmt sie 2028 ihre volle Tätigkeit auf.

AMLA soll dafür sorgen, dass die Vorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung EU-weit einheitlich befolgt und durchgesetzt werden. Das ist der zentrale Auftrag, aus dem sich ihre weiteren Aufgaben herleiten. ● AMLA beobachtet und bewertet auffällige Entwicklungen auf dem Gebiet der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung innerhalb und außerhalb der EU. Sie koordiniert und unterstützt die nationalen Aufsichtsbehörden bei der Überprüfung und Analyse verdächtiger Geldbewegungen über die Grenzen hinweg. Um sicherzustellen, dass die Aufsicht überall in der EU nach gleichen und Maßstäben erfolgt, soll AMLA einheitliche Aufsichtsstandards und Verfahrensregeln ausarbeiten sowie Leitlinien und Empfehlungen für deren Handhabung ausgeben. Ihre Aufgabe ist es auch, die Einhaltung dieser Standards durch die Aufsichtsbehörden und Finanzinstitutionen der einzelnen EU-Länder zu überwachen und zu bewerten. ● Mit den nationalen Aufsichtsbehörden und Meldestellen zusammen bildet AMLA ein integriertes Aufsichtssystem. In diesem System unterhält AMLA eine zentrale Datenbank, in der Informationen über Aufsichtsmaßnahmen, Geldwäscherisiken, Sanktionen usw. gesammelt werden, und ein Netz zum Austausch von Informationen zwischen den beteiligten Behörden. AMLA kann aus den EU-Ländern auch zur Streitbeilegung oder mit der Bitte um Unterstützung angerufen werden.

Etwa 40 große, international tätige Finanzinstitute, die besonders hohen Geldwäscherisiken ausgesetzt sind, werden durch AMLA künftig ● direkt beaufsichtigt. Im Zusammenhang damit kann AMLA Zugang zu internen Unterlagen verlangen, die Bücher prüfen und Entscheidungsprozesse untersuchen. Falls sich ergibt, dass Regeln zur Abwehr von Geldwäsche nicht eingehalten wurden oder die Kontrollmechanismen nicht ausreichen, kann AMLA Korrekturmaßnahmen und personelle Veränderungen verlangen oder sogar die Geschäftstätigkeit des Finanzinstituts einschränken. Bei anhaltenden oder systematischen

Ausgabe: 10/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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