Brennpunkte des Weltgeschehens 2023
Infografik Nr. 600103
Kriege und Konflikte prägten das Jahr 2023. Neben dem Krieg in der Ukraine und den wachsenden Spannungen um Taiwan rückte der Nahe Osten ins Zentrum des Weltinteresses: Dem Terrorangriff der Hamas auf jüdische Siedlungen folgte das massive militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. Diese und weitere Weltereignisse in einem informativen ZAHLENBILD!
Große geopolitische Konflikte verstärkten 2023 die weltweit um sich greifende Unsicherheit. Der Schwerpunkt lag nach wie vor auf dem Krieg, den Russland im Februar 2022 gegen die Ukraine begonnen hatte. Das Streben Russlands nach alter imperialer Macht stieß aber im Verteidigungswillen der Ukraine auf seine Grenzen. Mithilfe westlicher Unterstützung konnte sich das ukrainische Militär auch im zweiten Kriegsjahr gegen die unablässigen Angriffe behaupten. Die für den Sommer geplante Gegenoffensive scheiterte jedoch. Gegen Ende des Jahres wuchsen Zweifel an der amerikanischen Hilfe für die Ukraine, da die Republikaner im Kongress geplante Finanzmittel blockierten.
Sorge bereitete auch der schwelende Konflikt zwischen China und Taiwan. Während des Jahres drangen immer wieder Schiffe und Flugzeuge Chinas in die Gewässer und den Luftraum Taiwans ein. Ob es sich um bloße Drohmanöver oder schon um die Vorbereitung eines Angriffs handelte, war nicht zu entscheiden. Möglicherweise wurde der Konflikt auch angeheizt, um von inneren Problemen Chinas abzulenken. Die Wirtschaft des Riesenreichs hatte mit Schwierigkeiten wie dem stockenden Konsum und der Überschuldung großer Immobilienkonzerne zu kämpfen. Seinen Rang als bevölkerungsreichstes Land der Welt musste China an Indien abgeben.
Im Nahen Osten löste ein brutaler Terrorakt einen Krieg im Gazastreifen aus. Am 7.10. drangen Kämpfer der islamistischen Hamas vom Gazastreifen aus in angrenzende israelische Dörfer und Kibbuze ein, ermordeten 1 240 Menschen und entführten 240 Geiseln. Israel beantwortete die Tat mit massiven Luftangriffen und dem Einmarsch von Bodentruppen (27./28.10) in das dichtbesiedelte Gebiet. Das Vorgehen Israels, dem die palästinensische Zivilbevölkerung kaum entgehen konnte, rief seinerseits Proteste hervor.
Zur unsicheren Weltlage trug die Entwicklung in den USA bei. Ungeachtet der Tatsache, dass Ex-Präsident Trump in mehreren Verfahren vor Gericht stand, wurde seine erneute Kandidatur für das Präsidentenamt im Herbst 2024 immer wahrscheinlicher. In Europa wuchsen die Befürchtungen vor einem isolationistischen Kurs einer möglichen Trump-Regierung. Im Repräsentantenhaus wurde erstmals in der Geschichte der Sprecher abgewählt, da er die Unterstützung seiner republikanischen Parteikollegen verlor (3.10.).
Schwere Erdbeben in der Türkei und im angrenzenden Syrien (am 6.2.) zogen gewaltige Zerstörungen und den Tod von mehr als 50 000 Menschen nach sich.
Ausgabe: | 03/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |