Vorräte für den Notfall
Infografik Nr. 138011
Was tun, wenn morgen wegen eines Cyberangriffs der Strom ausfällt und kein Wasser mehr fließt? Das mag unwahrscheinlich klingen, aber für solche Fälle lohnt es sich, über die Vorratshaltung im eigenen Haushalt nachzudenken. Ratschläge für einen Notvorrat an Lebensmitteln: eine Anregung zur Diskussion. Jetzt gleich herunterladen!
Mit einer „Aktion Eichhörnchen“ wollte das Bundeslandwirtschaftsministerium im Jahr 1961 die Bürger dazu bewegen, sich einen Vorrat an Lebensmitteln für den Notfall anzulegen. Unter der Devise „Denke dran, schaff Vorrat an“ wurden sie dazu aufgerufen, eine 14-Tages-Ration für alle Haushaltsmitglieder einzulagern, um damit gegebenenfalls eine Katastrophe oder auch die ersten Tage eines Kriegs aus eigenen Mitteln überbrücken zu können. Es gab in den Zeiten des Kalten Krieges aber auch öffentliche Notfallreserven wie in West-Berlin, wo der Senat Konserven, Brennstoffe, Klopapier und Fahrräder bunkerte, um damit die Stadt im Fall einer neuen Berlin-Blockade 180 Tage lang zu versorgen. Heute lagern in den staatlichen Notfallreserven Getreide für die Brotversorgung sowie Reis, Hülsenfrüchte und Kondensmilch. Was 1961 kaum auf positive Resonanz stieß, erledigten die Deutschen in der Corona-Krise aus eigenem Antrieb: Für Wochen und Monate verschwanden Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und Nudeln aus den Supermarktregalen, weil sie privat gehortet wurden.
Mittlerweile gibt es weitere Gründe, sich über Sinn und Notwendigkeit eines Notfallvorrats Gedanken zu machen. Cyberangriffe auf lebensnotwendige Infrastruktureinrichtungen sind kein leeres Hirngespinst mehr; Naturkatastrophen, durch die Haushalte und ganze Ortschaften von der Versorgung abgeschnitten werden können, sind jederzeit möglich; Terrorangriffe bleiben eine reale Gefahr; und die sicherheitspolitischen Spannungen in Europa haben zugenommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät deshalb wieder zur Vorsorge für mögliche Krisen und Notlagen.
Ziel sollte es sein, dass sich alle Haushalte zehn Tage lang selbst versorgen können: mit Nahrungsmitteln und Wasser, Hygienebedarf und medizinischen Artikeln, Bargeld, Stromspeichern und Wärmequellen. Konkrete Ratschläge für die Bevorratung mit Lebensmitteln bietet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit einem Vorratskalkulator, der die empfohlenen Mengen für eine gegebene Zahl von Personen und Tagen errechnet (www.ernaehrungsvorsorge.de). Die Vorschläge unterstellen einen Tagesbedarf von 2200 kcal und berücksichtigen sowohl den ernährungsphysiologischen Wert der Lebensmittel als auch ihre längere Lagerung. Viele der im Einzelnen genannten Vorräte bestehen daher aus Konserven, die bei einem regelmäßigen Austausch in der täglichen Essenzubereitung mitverwendet werden können. Unverzichtbarer Bestandteil einer Notfallreserve ist eine ausreichende Menge an Wasser. Empfohlen sind mindestens 2 Liter pro Person und Tag.
| Ausgabe: | 12/2025 |
| Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
| Reihe: | 53 |
| Reihentitel: | Zahlenbilder |