Waldbrände in der EU

Waldbrände in der EU

Infografik Nr. 754981

In Europa, vor allem in der Mittelmeerregion, kommt es immer häufiger zu Waldbränden, die sich über große Flächen ausbreiten. Phasen anhaltender Trockenheit begünstigen das Entstehen solcher Katastrophen, aber die Ursachen der Brände sind meist unmittelbar menschengemacht. Welche EU-Länder wurden im langjährigen Durchschnitt am stärksten von großen Waldbränden heimgesucht?

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Im Frühjahr und Sommer häufen sich die Nachrichten über verheerende Waldbrände. Die betreffen längst nicht mehr nur ferne Weltgegenden, sondern gehören auch in Europa zu den Katastrophen, mit denen gerechnet werden muss. Auch wenn Klimaveränderungen nur selten der auslösende Faktor für Waldbrände sind, beeinflussen sie in wachsendem Maß ihre Dauer und Ausdehnung. Perioden extremer Trockenheit, wie sie immer häufiger zu beobachten sind, begünstigen das Entstehen solcher Feuer. Es genügt dann buchstäblich ein Funke, um den Brand in Gang zu setzen. Ursache von Waldbränden ist aber in fast allen Fällen menschliches Handeln – sei es durch Brandstiftung, grobe Fahrlässigkeit (wie weggeworfene Zigarettenkippen, nicht gelöschtes Lagerfeuer, Verbrennung von Laub, Abflämmen von Unkraut) oder Funkenbildung an Maschinen und Fahrzeugen. Auch die Selbstentzündung alter Munition ist letztlich dem Menschen zuzurechnen. Als natürliche Brandursache kommen Blitzeinschläge in Frage. Treffen sie auf einen ausgedörrten Untergrund, können sich Feuer rasch und auf großer Fläche ausbreiten, zumal wenn stürmischer Wind die Flammen anfacht und das Bodenfeuer in die Baumkronen überspringt.
Das Europäische Waldbrand-Informationssystem EFFIS erfasst die größeren Waldbrände (mit einer Ausdehnung von mehr als 30 Hektar) in Europa und im Mittelmeerraum. Seinen Daten zufolge erstreckten sich die Waldbrände in der EU im außergewöhnlich heißen Jahr 2022 auf eine Fläche von rund 786 000 Hektar, das entsprach etwa dreimal der Größe Luxemburgs. Eine noch größere Fläche stand 2017 in Flammen (988 500 Hektar). Auch 2012 (485 600 Hektar) und 2021 (471 000 Hektar) waren durch ausgedehnte Waldbrände gekennzeichnet. Am stärksten betroffen sind stets die Länder im Süden der EU, allen voran Portugal, aber auch Spanien, Italien und Griechenland. Dort findet das Feuer in der trockenen Vegetation und in oft schwer zugänglichen Gebieten ideale Bedingungen.
Im Vergleich zu den südlichen EU-Mitgliedstaaten hat das Waldbrandgeschehen in Deutschland einen viel geringeren Umfang. Trotzdem sind die Folgen auch hierzulande nicht zu unterschätzen. Nach der Statistik des Bundeslandwirtschaftsministeriums, die auch kleinere Ereignisse umfasst, brachen 2022 rund 2 400 Waldbrände aus, bei denen 3 060 Hektar abbrannten, fast zwei Drittel davon in Nadelwäldern. Die größte Ausdehnung hatten die Feuer in Brandenburg (1 426 Hektar) und Sachsen (785 Hektar). Wie aus den veröffentlichten Zahlen hervorgeht, dehnt sich die Waldbrandsaison auch in Deutschland immer weiter aus. 2022 dauerte sie vom März bis in den November.

Ausgabe: 08/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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