Die Sprachen der EU

In der EU mit ihren 27 Mitgliedstaaten sind fast ebenso viele nationale Sprachen in Gebrauch: 24 Sprachen sind im Rahmen der EU als Vertrags- und Amtssprachen anerkannt. Während in einigen EU-Ländern mehrere offizielle Sprachen nebeneinander bestehen (in Finnland z.B. Finnisch und Schwedisch), gibt es andererseits Sprachen, die in mehr als einem Land offiziellen Rang besitzen (Französisch z.B. in Frankreich, Belgien und Luxemburg). Es kommt aber auch vor, dass neben der dominierenden Staatssprache weitere offizielle Sprachen auf regionaler Ebene existieren (in Spanien z.B. neben Spanisch noch Katalanisch, Baskisch und Galizisch). Hinzu kommen mehr als 60 sonstige Regional- und Minderheitensprachen, nicht gerechnet die Sprachen, die von Zuwanderern aus Ländern außerhalb der EU innerhalb ihrer Gemeinschaften gesprochen werden.

Wie aus einer Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2023 hervorgeht, ist Deutsch die am weitesten verbreitete Muttersprache in der EU: 19 % der Befragten sprechen Deutsch von Kindesbeinen an. 15 % geben Französisch und 13 % Italienisch als Muttersprache an; es folgen (mit Anteilen von jeweils 9 %) Polnisch und Spanisch. So wichtig die Muttersprache für die kulturelle Identität der Europäer aber auch ist, so dringend verlangt das Zusammenwachsen Europas nach einer Verständigung über die Sprachgrenzen hinweg. Fragt man die EU-Bürger, welche Fremdsprachen sie beherrschen, lässt das Englische alle anderen Sprachen weit hinter sich: 47 % der Befragten verfügen nach eigener Einschätzung über so gute Englischkenntnisse, dass sie sich an einer Unterhaltung beteiligen können. Französisch ist als Fremdsprache rund 11 % der Befragten geläufig. Es folgen Deutsch (10 %), Spanisch (7 %), Italienisch (3 %) und Russisch (3 %). Insgesamt beherrschen 59 % der EU-Bürger neben der Muttersprache noch mindestens eine weitere Sprache; 28 % sprechen mindestens zwei weitere Sprachen, 11 % sogar mindestens drei. Dabei sind Fremdsprachenkenntnisse in den kleineren EU-Ländern meist geläufiger als in den großen. So können sich in Luxemburg nahezu alle Bürger (99 %) in einer weiteren Sprache verständigen; in Italien jedoch nur 44 % und in Polen sogar nur 33 %. In Deutschland sprechen 74 % mindestens eine Fremdsprache.

Gemessen an der letzten vergleichbaren Befragung aus dem Jahr 2012 hat Englisch als Fremdsprache noch deutlich hinzugewonnen (von 38 auf 47 %). Französisch und Deutsch verloren dagegen etwas an Boden. Deutsch als Fremdsprache ist u.a. in Luxemburg, den Niederlanden, in Dänemark, Slowenien und Schweden weit verbreitet, kaum jedoch in Frankreich, Spanien und Italien.