Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Ausgaben für Forschung und Entwicklung

Infografik Nr. 685112

Die EU strebte schon vor Jahren eine Steigerung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf 3 % des Bruttoinlandsprodukts an. Von diesem Ziel ist sie aber noch weit entfernt. Vergleichen Sie die F&E-Ausgaben wichtiger EU-Länder untereinander und mit anderen großen Volkswirtschaften!

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Das Wortpaar Forschung und Entwicklung (F&E) steht für ● die systematische, schöpferische Arbeit an der Erweiterung des menschlichen Wissens und ● die Suche nach neuen Möglichkeiten zur Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse. Auf Forschung und Entwicklung gründet sich die technologische Leistungs- und Innovationskraft der entwickelten Volkswirtschaften. Wachstum und qualifizierte Beschäftigung werden durch sie maßgeblich gestützt. In den politischen Absichtserklärungen der EU spielte der Ausbau von Forschung und Entwicklung in den letzten Jahrzehnten stets eine Schlüsselrolle. Die Wachstumsstrategie „Europa 2020“ strebte eine Steigerung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3 % des Bruttoinlandsprodukts an. Die von der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ihre zweite Amtszeit (2024-2029) vorgestellten politischen Leitlinien wollen Forschung und Innovation ins Zentrum der europäischen Wirtschaft stellen und die F&E-Ausgaben steigern, damit Europa wettbewerbsfähig bleibt und die neue technische Revolution führend mitgestalten kann.

In den meisten EU-Ländern besteht auf diesem Gebiet aber noch viel Nachholbedarf. Nach Daten der europäischen Statistikamts Eurostat machten die Ausgaben der EU-27 für Forschung und Entwicklung 2022 erst 2,27 % des Bruttoinlandsprodukts der Gemeinschaft aus, kaum mehr als schon zehn Jahre zuvor (2012: 2,08 %). Die Marke von 3 % des BIP wurde 2022 nur von vier Ländern – Schweden, Belgien, Österreich und Deutschland – übertroffen. Unter den großen EU-Mitgliedstaaten wies Deutschland (mit 3,13 %) die höchste F&E-Intensität auf und rangierte damit deutlich vor Frankreich, Spanien und Italien. In mehreren ost- und südeuropäischen Staaten, aber auch im reichen Luxemburg standen nur um 1 % des BIP oder noch weniger für Forschungs-und Entwicklungsaufgaben zur Verfügung. Am niedrigsten war die F&E-Quote in Rumänien (mit 0,46 % des BIP).

Welche Anstrengungen die EU noch unternehmen muss, zeigt ein Vergleich mit den USA und Japan, wo 3,59 % bzw. 3,41 % des BIP in Forschung und Entwicklung investiert wurden. Zudem rüsten sich die neuen Industrieländer in großen Schritten für das Hightech-Kräftemessen mit den entwickelten Volkswirtschaften. So lag der F&E-Aufwand in Südkorea 2022 bei 5,21 % des BIP; noch höher war er in Israel (6,02 %). Und China (ohne Hongkong), das seine Rolle als Produzent billiger Massenware zunehmend hinter sich lässt, brachte 2022 bereits 2,56 % seines BIP für Forschung und Entwicklung auf. Demgegenüber kam Russland nur auf 1,10 % (2020).

Ausgabe: 11/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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