Strom aus erneuerbaren Energien

Strom aus erneuerbaren Energien

Infografik Nr. 370590

Während die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern zurückgedrängt wird, befinden sich die erneuerbaren Energien im Aufwind. Ziel ist es, den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen bis 2030 auf 80 % zu steigern. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber die Erneuerbaren haben auch schon eine eindrucksvolle Entwicklung hinter sich. Verfolgen Sie deren Etappen!

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Dem Energiehunger der industriellen Gesellschaften schienen lange keine Grenzen gesetzt. In den Ölkrisen der 1970er Jahre ging aber das blinde Vertrauen in die Unerschöpflichkeit der Energievorräte verloren. Darüber hinaus wurden die fossilen Energieträger Kohle und Mineralöl wegen ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Luft und das Klima zunehmend kritisch gesehen. Da auch die Kernenergie wegen ihres Gefahrenpotenzials vielfach auf Widerstand stieß, richtete sich das Interesse mehr und mehr auf die Erschließung erneuerbarer Energien. Erneuerbare oder regenerative Energien sind solche, die sich laufend ergänzen oder nachwachsen und somit praktisch unbegrenzt zur Verfügung stehen. Dazu gehören die nicht-biologischen Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft, Gezeitenkraft, Erdwärme, Sonnenenergie und die biologischen wie Holz, Stroh und andere Energiepflanzen (Biomasse). Langfristig könnte mit ihrer Hilfe der Energiebedarf der Menschheit gedeckt werden, ließe sich der Bestand an Kohlenwasserstoffen schonen und die Energieverwertung insgesamt umweltverträglicher gestalten.
Unter den erneuerbaren Energieträgern wird die Wasserkraft schon seit langem in größerem Umfang genutzt. Sie war schon vor dem Kohle- und Ölzeitalter eine der wichtigsten Energiequellen für mechanische Antriebe und hat ihre Bedeutung für die Stromerzeugung bis heute nicht verloren. Seit Mitte der 1990er Jahre entwickelte sich aber vor allem die Windenergie mit Riesenschritten; mittlerweile wird in Deutschland die Hälfte des regenerativen Stroms durch Windkraft erzeugt. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch staatlich festgesetzte Vergütungen und Abnahmeverpflichtungen für Ökostrom. Die Investitionen in Photovoltaik- Anlagen erholten sich nach dem scharfen Einbruch der Jahre 2013/14 allmählich wieder und erhielten durch den Anstieg der Strompreise wegen des Ukraine-Kriegs 2022 zusätzlichen Auftrieb. Im Frühjahr 2023 waren deutschlandweit bereits 2,6 Mio Anlagen in Betrieb. Auch Bio-Energieträger (wie Biogas, Klärgas, Deponiegas, flüssige Biomasse oder thermisch verwertete Bioabfälle) tragen in beträchtlichem Umfang zur Stromproduktion bei.
Nach vorläufigen Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik wurden in Deutschland 2022 rund 251,5 Mrd Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen; das entsprach fast 45 % der Bruttostromerzeugung. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz legt die Ziele für den weiteren Ausbau der Ökostromerzeugung fest. Danach soll der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 auf mindestens 80 % ansteigen.

Ausgabe: 08/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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