Die Energiebilanz Deutschlands

Die Energiebilanz Deutschlands

Infografik Nr. 370601

In der Energiebilanz eines Landes wird der gesamte Energiefluss eines Jahres vom Einsatz der Primärenergie über die Umwandlung bis zum Endenergieverbrauch zusammengefasst. Wie groß ist der Anteil einzelner Energieträger, wie groß sind die Verluste unterwegs und wie verteilt sich der Verbrauch auf Haushalte, Industrie und Verkehr? Das erfahren Sie aus diesem ZAHLENBILD!

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Die Energiebilanz Deutschlands

In der Energiebilanz eines Landes wird der gesamte Energiefluss während eines Jahres von der Beschaffung über die Umwandlung bis zum Verbrauch zahlenmäßig aufgeschlüsselt und zusammengefasst. Sie liefert damit einen Überblick über die energiewirtschaftliche Situation und dient auch als Grundlage für energiepolitische Planungen und Entscheidungen. Die vorläufige Energiebilanz Deutschlands für das Jahr 2023 weist einen Primärenergieverbrauch von 10 629 Petajoule (PJ) aus. Fossile Energieträger leisteten dazu mit einem Anteil von 78 % nach wie vor den weitaus größten Beitrag. Davon entfielen 36 % auf Mineralöle, 25 % auf Erdgas und sonstige Gase sowie jeweils 8 % auf Steinkohle und Braunkohle. Die Kernenergie spielte mit einem Anteil von 0,7 % am Jahresbedarf nur noch eine geringe Rolle; am 15.4.2023 wurden die letzten drei Reaktoren abgeschaltet. Dagegen steuerten die erneuerbaren Energien – aus Windkraft, Biomasse, Wasserkraft, Solaranlagen, Abfällen, Geothermie oder Wärmepumpen – zusammen bereits 19 % zur Versorgung des deutschen Energiemarkts bei. Knapp ein Drittel des Primärenergieverbrauchs speiste sich aus inländischen Quellen (hauptsächlich aus erneuerbaren Energien und Braunkohle); gut zwei Drittel (68 %) mussten importiert werden.

Ein Teil der verfügbaren Primärenergieträger (2023: 712 PJ) wird nicht zur Erzeugung von Strom, Wärme oder Kraft genutzt, sondern für die nichtenergetische, stoffliche Verwertung aus dem Energiehaushalt abgezweigt. So ist das aus Mineralöl gewonnene Rohbenzin ein wichtiger Grundstoff für die Chemische Industrie. Zum weitaus größten Teil durchlaufen die Energierohstoffe aber eine Umwandlung in unmittelbar nutzbare, verbrauchsgerechte Energieformen. Braunkohle zum Beispiel wird zur Stromerzeugung in Kraftwerken eingesetzt und aus Rohöl wird in den Raffinerien Benzin, Diesel oder Heizöl gewonnen. Bei jeder Umwandlung geht allerdings ein erheblicher Teil der Ausgangsenergie an die Umwelt „verloren“. Zusammen mit den Leitungsverlusten auf dem Weg zum Verbraucher und dem Eigenverbrauch der Energiewirtschaft beliefen sich diese Verluste 2023 auf 1 754 PJ.

Für den Endenergieverbrauch (in Form von Kraftstoff, Heizöl, Strom usw.) standen 2023 schließlich noch 8 163 Petajoule, gut drei Viertel (77 %) der eingesetzten Primärenergie zur Verfügung. Wichtigster  Endenergieverbraucher war 2023 der Verkehr mit einem Anteil von 31 % vor den privaten Haushalten (28 %) und der Industrie (ebenfalls 28 %). Auf die gewerblichen Kleinverbraucher und den militärischen Bereich entfielen die übrigen 14 % des Endenergieverbrauchs.

Ausgabe: 04/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder