Energieverbrauch im Verkehr

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Infografik Nr. 370445

Energieverbrauch im Verkehr

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Energieverbrauch im Verkehr

Unter den Aspekten der Energieeinsparung und des Klimaschutzes rückt der Verkehrssektor immer stärker ins Zentrum des Interesses. In den Jahren nach 1990 war der Energiebedarf für Mobilitätszwecke in Deutschland zunächst kräftig angestiegen. Der Höhepunkt wurde im Jahr 2000 überschritten. Seitdem zeigte der verkehrsbedingte Energieverbrauch eine leicht abnehmende Tendenz. Dennoch war der Verkehrssektor zuletzt immer noch deutlich energiehungriger als zu Beginn der neunziger Jahre, während Industrie und Gewerbe mit viel geringerem Energieeinsatz als damals auskamen. Entfielen auf den Verkehr 1990 rund 25 % des gesamten Endenergieverbrauchs, so waren es 2009 mehr als 29 %.

Der höhere Verbrauchsanteil des Verkehrs ist ein Ergebnis gegenläufiger Entwicklungen. Auf der einen Seite stiegen die Fahrzeugbestände, die Fahrleistungen (gemessen in zurückgelegten Kilometern) und die Beförderungsleistungen (gemessen in Personen- und Tonnenkilometern) in diesen zwei Jahrzehnten kräftig an. So erhöhte sich die Transportleistung im Personenverkehr zwischen 1991 und 2008 von rund 875 auf 1093 Milliarden Personenkilometer, mithin um 25 %. Den größten Anteil daran hatte der motorisierte Individualverkehr per Pkw und Motorrad, auf den zurzeit etwa vier Fünftel der gesamten Beförderungsleistung im Personenverkehr entfallen. Im Güterverkehr (ohne Pipelines) war sogar eine Zunahme um 70 % – von 384 auf 654 Milliarden Tonnenkilometer – zu verzeichnen. Der wichtigste Verkehrsträger in diesem Bereich ist der Lkw – mit weitem Abstand vor der Bahn und dem Binnenschiff.

Auf der anderen Seite nahm der Energieverbrauch des Verkehrssektors nicht in gleichem Tempo zu wie die Beförderungsleistungen. Der durchschnittliche Energieaufwand, um eine Person oder eine Tonne Güter von A nach B zu transportieren, verringerte sich vielmehr – sei es durch die technische Weiterentwicklung der Fahrzeuge, durch die bessere Auslastung der Transportkapazitäten oder den Ausbau der Infrastruktur (Autobahnen, Neubaustrecken der Bahn). Die Energieeffizienz der einzelnen Verkehrsträger weist jedoch nach wie vor große Unterschiede auf. Nach Berechnungen des ifeu-Instituts zum spezifischen Energieverbrauch benötigte ein Pkw 2008 im Durchschnitt 1940 Kilojoule je Personenkilometer; ein Reisezug kam mit 1090 kJ aus, ein Bus sogar mit 600 kJ. Im Güterverkehr kostete ein Tonnenkilometer per Lkw mit 1310 kJ mehr als die dreifache Energiemenge, die ein Güterzug dafür verbrauchte. Auch wenn, wie hier, der Energieaufwand für die Bereitstellung von Kraftstoff und Fahrstrom mit berücksichtigt wird, hat die Bahn mithin deutliche energetische Vorteile gegenüber dem Straßenverkehr.

Ausgabe: 04/2011
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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