Der große Schluck: Wassernutzung nach Wirtschaftszweigen

Der große Schluck: Wassernutzung nach Wirtschaftszweigen

Infografik Nr. 373156

Innerhalb eines Jahrzehnts ist der Einsatz von Wasser in den deutschen Unternehmen um rund ein Drittel gesunken. Das hat u.a. mit der Abschaltung der Atomkraftwerke mit ihrem enormen Kühlbedarf zu tun. Nach wie vor ist die Energiewirtschaft aber der wichtigste Nutzer und Kühlung bleibt das Hauptanwendungsgebiet. Weitere Informationen zum Thema in diesem ZAHLENBILD!

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Der große Schluck: Wassernutzung nach Wirtschaftszweigen

Aus Niederschlägen und Verdunstung, Zu- und Ablauf von Gewässern über die Grenzen und dem Abfluss ins Meer ergeben sich die Wassermengen, die in Deutschland jährlich neu zur Verfügung stehen – im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 eine Ressource von 176 Milliarden Kubikmetern (Mrd m³). Daran gemessen scheint für alle denkbaren Nutzungen reichlich Wasser vorhanden zu sein. 2022 wurden durch die öffentlichen Wasserwerke 5,3 Mrd m³ und durch Wirtschaftsunternehmen 12,8 Mrd m³ Wasser aus der Natur gewonnen, insgesamt also nur ein Zehntel der potenziell nutzbaren Menge. Allerdings kann das Wasserdargebot von Jahr zu Jahr und innerhalb eines Jahres erheblich schwanken und auch regional bestehen große Unterschiede, so dass Wasser-„Stress“ oder gar Wasserknappheit keineswegs ausgeschlossen sind.

Wofür wird das geförderte Wasser gebraucht? An private Haushalte und Kleingewerbe wurden 2022 rund 3,8 Mrd m³ Trinkwasser geliefert. Eine ganz andere Größenordnung erreicht die Wassernutzung durch Energieversorgungsunternehmen, Bergbau, Industrie und Landwirtschaft. Von den 12,8 Mrd m³, die im gleichen Jahr durch die Wirtschaftsbetriebe eingesetzt wurden, dienten allein ● 10,6 Mrd m³ zur Kühlung, und zwar hauptsächlich in Kraftwerken. Knapp ● 1,8 Mrd m³ wurden in der Produktion von Gütern verwendet; darin sind auch die Wassermengen enthalten (128 Mio m³), die in die Produkte selbst eingingen (z.B. das Wasser, das in fertigen Nahrungsmitteln oder Getränken enthalten ist). Die übrigen ● 0,4 Mrd m³ wurden zur Beregnung oder Bewässerung eingesetzt.

Wie die im Abstand von drei Jahren erhobene Statistik zeigt, ist der Wassereinsatz der Wirtschaftsunternehmen zwischen 2013 und 2022 um gut ein Drittel zurückgegangen: von 19,7 auf 12,8 Mrd m³. Das liegt an der rückläufigen Nutzung für Kühlzwecke und erklärt sich vor allem aus der Abschaltung von Kernkraftwerken mit ihrem enormen Kühlwasserbedarf. Auch 2022 entfiel aber noch mehr als die Hälfte des gesamten Wassereinsatzes in der Wirtschaft (6,6 Mrd m³) auf die Energieversorgungsunternehmen. Bei der Wassernutzung im Verarbeitenden Gewerbe (5,2 Mrd m³) stand die Chemische Industrie mit 3,1 Mrd m³ an erster Stelle. Weitere industrielle Großverbraucher mit allerdings deutlich niedrigerem Wassereinsatz waren die Metallerzeugung und -verarbeitung, die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie und die Papierindustrie. Während der Wasserbedarf für Kühlung seit 2013 deutlich zurückging, blieb der Bedarf für Produktionszwecke über diesen Zeitraum weitgehend unverändert.

Ausgabe: 04/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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