Der private Verbrauch

Der private Verbrauch

Infografik Nr. 291118

Im Lauf der Jahrzehnte hat sich der private Verbrauch eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts deutlich verändert. Wie viel Prozent der Ausgaben entfielen 1960 auf Nahrungsmittel, Wohnung oder Verkehr und wie viel heute?

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Letztes Ziel aller Wirtschaftstätigkeit ist es, die Menschen mit den Erzeugnissen und Dienstleistungen zu versorgen, die sie mittelbar oder unmittelbar zur Befriedigung ihrer Lebensbedürfnisse brauchen. Die im Wirtschaftsprozess entstehenden Güter werden deshalb zum einen als Kapitalgüter für die Erneuerung und Erweiterung des Produktionsapparats verwendet, zum anderen, weit größeren Teil aber als Konsumgüter dem Verbrauch zugeführt.

Dabei lässt sich unterscheiden zwischen Verbrauchsgütern im engeren Sinn, die zur kurzfristigen Nutzung oder zum Verzehr bestimmt sind (z.B. Nahrungsmittel) und Gebrauchsgütern, die auf längere Zeit genutzt werden können (z.B. Hausgeräte). Wie sich der private Verbrauch im Einzelnen zusammensetzt, hängt von vielerlei Faktoren ab. Selbst die elementaren Bedürfnisse sind schon durch unterschiedliche soziale und kulturelle Einflüsse geformt. Ein zweifellos enger Zusammenhang besteht aber zwischen der Verbrauchsstruktur und der Höhe des Einkommens. Reichen die Mittel nur zur Beschaffung des Allernotwendigsten an Nahrung, Kleidung und Wohnung aus, so bleibt für andere Ausgaben kein Raum. Mit steigendem Einkommen können jedoch über den unabdingbaren, „starren“ Grundbedarf hinaus auch Güter des weniger dringlichen, „elastischen“ Bedarfs angeschafft werden.

Das zeigt auch die langfristige Entwicklung der Verbrauchsnachfrage in Deutschland. Musste ein Arbeitnehmerhaushalt 1960 (im früheren Bundesgebiet) noch 43% seiner Konsumausgaben für Nahrungsmittel aufwenden, so genügten dafür 2020 schon 15% des Haushaltsgelds. Andere Ausgaben – z.B. für Miete und Hausenergie, Verkehr und Kommunikation, Freizeit und Unterhaltung – fallen heute dagegen weit schwerer ins Gewicht (die Zusammensetzung des Verbrauchs im Jahr 2020 ist allerdings durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie beeinflusst).

Langlebige technische Gebrauchsgüter sind auch für Normalverdiener erschwinglich geworden und gehören wie das Fernsehgerät, die Waschmaschine oder das Auto inzwischen zur Normalausstattung. Dienstleistungen nehmen im Verbrauchsbudget der Haushalte ebenfalls einen immer breiteren Raum ein. Das spiegelt sich in den Ausgaben für die Telekommunikation, für Reisen und Restaurantbesuche oder für die Gesundheits- und Körperpflege. Der Wandel der Konsumstruktur hat auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht große Bedeutung, denn die Nachfrage der Haushalte wirkt sich auf die Produktionsentscheidungen der Unternehmen aus und beeinflusst die Konjunktur.

Ausgabe: 07/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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