Geldpolitik

Geldpolitik

Infografik Nr. 200316

Das ZAHLENBILD widmet sich dem komplexen Thema „Geldpolitik“ und zeigt auf, wie Zentralbanken und EZB mithilfe der Instrumente der Geldpolitik Preisniveaustabilität gewährleisten können. Ideal für den Wirtschaftskundeunterricht!

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In einer Volkswirtschaft müssen sich die umlaufende Geldmenge und die angebotene Gütermenge die Waage halten, damit Preisniveaustabilität gewährleistet ist. Denn wächst die Geldmenge beständig über die Gütermenge hinaus, steigen die Preise (Inflation). Sinkt die Geldmenge dagegen immer weiter gegenüber der Gütermenge, verfallen die Preise (Deflation). Auch wenn sich das Gleichgewicht zwischen Geldmenge und Gütermenge schwer definieren lässt – entscheidend ist, dass es über die Zeit stabil bleibt. Andernfalls verlöre das Geld seine Verlässlichkeit und damit seine Funktion als Austauschmittel. Geldmenge und Gütermenge sollten also dauerhaft in der Balance bleiben. Dafür zu sorgen ist eine wesentliche Aufgabe der Geldpolitik, für die in der Regel die Zentralbanken der Staaten, in der EU die EZB, zuständig sind.

Unter den Instrumenten der Geldpolitik ist das wichtigste die ● Zinspolitik. Die entscheidende Größe dabei ist der sogenannte Leitzins: Das ist der Zinssatz, zu dem die Zentralbank den Geschäftsbanken Geld zur Verfügung stellt. Der Leitzins bestimmt die Zinsen, die von den Banken für ihre Kreditvergabe an Unternehmen oder Verbraucher gefordert werden. Steigt der Leitzins, verteuert dies die Kredite der Geschäftsbanken, so dass weniger Kredite aufgenommen werden – es kommt also weniger Geld in Umlauf. Eine Senkung der Leitzinsen bewirkt das Gegenteil: Kredite werden erschwinglicher, häufiger aufgenommen, und die umlaufende Geldmenge wächst. Über die ● Mindestreservepolitik kann eine Zentralbank auch direkt die Liquidität der Banken beeinflussen. Der Mindestreservesatz ist der Anteil, den Geschäftsbanken als zinslose Einlagen bei ihr unterhalten müssen. Je höher die Mindestreserve, desto knapper die Geldmittel der Banken für die Kreditvergabe. Eine Erhöhung der Mindestreserve macht Geld daher teurer und verringert die umlaufende Geldmenge. Umgekehrt gilt: Je niedriger die Mindestreserve, desto mehr Geld steht Banken für die Kreditvergabe zur Verfügung, desto mehr Geld können sie also in Umlauf bringen.

Außerdem kann die Zentralbank die Geldmenge über ● Offenmarktgeschäfte am Geld- und Kapitalmarkt beeinflussen. Denn kauft sie Wertpapiere, führt sie dem Bankensektor Geld zu, was den Mechanismus von zusätzlicher Kreditvergabe und höherem Geldumlauf in Gang setzt. Verkauft sie dagegen Wertpapiere, entzieht sie den Märkten Geld und die umlaufende Geldmenge schrumpft. Ein Instrument mit kurzfristiger Wirkung sind die ● ständigen Fazilitäten, mit denen die Zentralbank den Geschäftsbanken kurzlaufende Kredite zur Refinanzierung bereitstellt, was Geld in Umlauf bringt. Umgekehrt können die Banken überschüssiges Geld kurzfristig bei der Zentralbank „parken”.

Ausgabe: 10/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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