Export schafft Arbeitsplätze

Export schafft Arbeitsplätze

Infografik Nr. 390604

Der Export in Drittländer außerhalb der EU sichert Millionen von Beschäftigten ihren Arbeitsplatz. Sie arbeiten nicht nur für die Exporte des eigenen Landes, sondern erbringen auch Vorleistungen für Güter, die von anderen EU-Ländern exportiert werden. Lesen Sie hier, wie diese Verflechtungen am Beispiel der deutschen Exporte aussehen!

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Die Wirtschaft der Europäischen Union ist in erheblichem Maß auf die Ausfuhr von Waren in Länder außerhalb der EU ausgerichtet. Das gilt in erster Linie für die industriellen Kernländer der EU, die mehr Waren produzieren, als sie auf ihrem nationalen Markt oder auf dem europäischen Binnenmarkt absetzen könnten. Ihre Wirtschaftsleistung und ihr Arbeitsmarkt hängen also ganz entscheidend vom Warenexport in sogenannte Drittländer ab. Aber diese Abhängigkeit beschränkt sich nicht auf die Hauptexportländer, sondern trifft in unterschiedlichem Grad für alle EU-Länder zu.
Nach Berechnungen des europäischen Statistikamts Eurostat für das Jahr 2021 stützten sich EU-weit 30,4 Millionen Arbeitsplätze (von insgesamt 209,7 Millionen) auf den Warenexport in Drittländer. Im Durchschnitt arbeitete also ein Siebtel (14,5%) aller Beschäftigten in der EU für den Export. Auf Deutschland entfielen allein fast 6,9 Mio dieser Arbeitsplätze. Es folgten Frankreich (3,4 Mio), Italien (3,4 Mio), Polen (2,6 Mio) und Spanien (2,5 Mio). Der Anteil der exportabhängigen Arbeitsstellen an der Gesamtbeschäftigung war am größten in Irland (26,6 %), Luxemburg (25,2 %) und Bulgarien (23,3 %), während er in Deutschland mit 15,2 % nur knapp über dem EU-Mittelwert lag.
Der Beschäftigungseffekt ist nicht allein auf die direkten Ausfuhren jedes Landes zurückzuführen. Auf Grund der wirtschaftlichen Verflechtung innerhalb der Europäischen Union erbringen die einzelnen Länder auch Vorleistungen, die in die Exporte anderer Länder eingehen. Sie verdanken damit einen Teil ihrer Beschäftigung den Exportgeschäften ihrer EU-Nachbarn. Nach dem Stand von 2021 arbeiteten in Deutschland zum Beispiel 5,7 Mio Beschäftigte unmittelbar für den deutschen Export. Hinzu kamen jedoch 1,1 Mio Beschäftigte, die anderen EU-Exportländern zuarbeiteten. So sicherte Frankreich mit seinen Exporten 153 000 Arbeitsplätze in Deutschland; für die Exporte Italiens und der Niederlande waren 137 000 bzw. 109 000 Beschäftigte in Deutschland tätig.
Der Effekt, dass Deutschland mit seinen Vorleistungen von den Exporten der Nachbarn profitiert, funktioniert umgekehrt genauso. Denn die deutschen Exporte enthalten ihrerseits Vorleistungen anderer EU-Länder und sorgen dadurch für Beschäftigung in diesen Ländern. In der Summe handelte es 2021 sich um ebenfalls 1,1 Millionen Beschäftigte, die in der übrigen EU vom deutschen Export abhingen, die meisten davon in Polen (211000), Frankreich (124000), Italien (107000) und Spanien (91000). Große Beschäftigungswirkungen in der übrigen EU gingen auch von den Exporten Italiens (633000) und Frankreichs aus (595000).

Ausgabe: 01/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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