Die Entstehung des Bruttoinlandsprodukts
Infografik Nr. 497549
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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die Summe der wirtschaftlichen Leistungen, die in einem Wirtschaftsgebiet während eines bestimmten Zeitraums (z.B. eines Jahres) erbracht werden. Es misst die inländische Produktion von Waren und Dienstleistungen. Das Bruttoinlandsprodukt ist also die geeignete Größe, wenn die wirtschaftliche Situation eines Landes von der Produktionsseite her betrachtet werden soll. In seinem realen (preisbereinigten) Wachstum oder Rückgang spiegelt sich die Binnenkonjunktur. Es gibt aber auch Aufschluss über die Struktur der Wirtschaft und deren Veränderung. Wird die Produktionsleistung eines Jahres auf die beteiligten Wirtschaftsbereiche aufgeschlüsselt, zeigt sich im Vergleich mit früheren Perioden, wie sich die Gewichte zwischen den Sektoren verschoben haben.
Das Bruttoinlandsprodukt errechnet sich aus der Bruttowertschöpfung der einzelnen Wirtschaftsbereiche unter Hinzurechnung der Gütersteuern und abzüglich der Gütersubventionen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts belief sich die Bruttowertschöpfung im deutschen Wirtschaftsraum 2018 auf 3 012 Mrd €, das Bruttoinlandsprodukt auf 3 344 Mrd €. In der Aufgliederung nach Wirtschaftsbereichen ergibt sich folgendes Bild: Das Produzierende Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) als industrielles Herzstück der deutschen Volkswirtschaft trug rund ein Viertel (25 %) zur gesamtwirtschaftlichen Produktion der Bundesrepublik bei. Der gesamte Bereich der Gütererzeugung –Landwirtschaft, Produzierendes Gewerbe und Bauwirtschaft zusammen – kam auf einen Anteil von 31 %.
Trotz der immer noch großen Bedeutung der Industrie wird das Wirtschaftsgeschehen aber in wachsendem Maß von den Dienstleistungen geprägt. So leistete die Güterverteilung (Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation) 2018 einen Beitrag von 21 % zur Bruttowertschöpfung. Weitere 48 %, d.h. knapp die Hälfte der gesamten Wertschöpfung, entfielen auf die Dienstleistungen im engeren Sinn, davon 26 % auf den Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücksund Wohnungswesen und 22 % auf die öffentlichen und die sonstigen Dienstleister.
Zieht man die statistischen Daten für 1991, d.h. das erste Jahr nach der deutschen Einigung, zum Vergleich heran, wird das Ausmaß des Strukturwandels deutlich, den die deutsche Wirtschaft seitdem durchlaufen hat: Damals entfielen noch 38 % der Bruttowertschöpfung auf die Gütererzeugung und 20 % auf die Güterverteilung, aber erst 42 % auf den Dienstleistungssektor im engeren Sinn. 1970, im früheren Bundesgebiet, leistete die Gütererzeugung sogar noch einen Beitrag von 52 % zur Bruttowertschöpfung.
Ausgabe: | 11/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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