Betriebliche Weiterbildung
Infografik Nr. 258544
Wie viele Unternehmen nutzen welche Form der Fortbildung? Dieses ZAHLENBILD gibt Antworten und ist direkt einsetzbar.
Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit der Qualifikation seiner Arbeitskräfte. Mit der Erstausbildung an der Schwelle zur Berufstätigkeit ist es dabei längst nicht mehr getan: Die raschen Veränderungen in der Arbeitswelt machen es vielmehr notwendig, dass in allen Phasen des Erwerbslebens neue Kenntnisse hinzugewonnen werden. „Lebenslanges Lernen“ bringt auch die persönliche und die gesellschaftliche Entwicklung voran; in der Wirtschaft dient es heute aber vor allem dazu, die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Die Unternehmen betreiben daher einen erheblichen Aufwand, um ihre Belegschaft durch Weiterbildung für die betrieblichen Aufgaben fit zu machen.
Das Institut der deutschen Wirtschaft befragt die Unternehmen in Deutschland in mehrjährigen Abständen nach ihren Weiterbildungsaktivitäten. Wie aus der zuletzt veröffentlichten Untersuchung für das Jahr 2019 hervorgeht, engagieren sich rund 88 % der Unternehmen für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Im Vordergrund stehen dabei arbeitsplatznahe und selbstgesteuerte Formen des Wissenserwerbs. Die am häufigsten genutzte Variante ist das Lernen in der Arbeitssituation, sei es als gezielte Unterweisung oder Schulung am Arbeitsplatz oder als organisiertes Einarbeiten bzw. Anlernen neuer Mitarbeiter (85 %). Den zweiten Rang (mit 81 %) belegen Lehrveranstaltungen in Form von Seminaren, Lehrgängen oder Kursen, die entweder extern oder aber zugeschnitten auf die betrieblichen Anforderungen direkt im Unternehmen selbst stattfinden. Ebenso viele Unternehmen (81 %) nutzen Informationsveranstaltungen unterschiedlichster Art zur Weiterbildung ihrer Mitarbeiter – von Messebesuchen über Fachvorträge und Fachtagungen bis zum Erfahrungsaustausch im kleineren Kreis. Selbstgesteuertes Lernen mit Medien wird in 78 % der Unternehmen praktiziert. Dabei machen sich die Mitarbeiter mit computergestützten Trainingsund Lernsystemen vertraut, studieren Lehrfilme, nehmen an Fernkursen teil oder halten sich durch Fachzeitschriften und Fachbücher auf dem Laufenden.
Im Durchschnitt wandten die Beschäftigten 2019 je 18,3 Stunden für die betriebliche Weiterbildung auf, den weitaus größten Teil davon während der Arbeitszeit (allerdings wird die von den Beschäftigten privat eingesetzte Zeit dabei vermutlich unterschätzt). Dafür investierten die Unternehmen durchschnittlich 1 236 Euro je Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon verursacht durch die für die Weiterbildung genutzten bezahlten Arbeitszeiten, die andere Hälfte durch Aufwendungen für Trainer, Dozenten, Teilnehmergebühren und sonstige direkte Kosten. Daraus ergaben sich Gesamtkosten von rund 41 Milliarden Euro.
Ausgabe: | 03/2021 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |