Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland

Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland

Infografik Nr. 258310

Seit 2005 geht die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland tendenziell immer weiter zurück. Zwischen den Bundesländern bestehen zum Teil aber noch deutliche Unterschiede. Finden Sie hier Daten zur langfristigen Entwicklung und die aktuellen Arbeitslosenquoten im Ländervergleich!

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In Deutschland sind junge Leute zwischen 15 und 24 Jahren in geringerem Ausmaß von Arbeitslosigkeit betroffen als in anderen europäischen Ländern. Allerdings werden dazu ganz unterschiedliche Zahlen und Quoten genannt – je nachdem, welche Definition von Arbeitslosigkeit ihnen zugrunde liegt. Für die Zwecke der europäischen Arbeitskräfteerhebung gilt als „unbeschäftigt“, wer in der Vorwoche keine Erwerbsarbeit geleistet hat, in den letzten vier Wochen aktiv auf Arbeitsuche war und innerhalb der nächsten zwei Wochen einen Job antreten könnte. Arbeitslos in diesem Sinne waren in Deutschland Ende 2022 rund 5,8 % der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren. Für die Bundesagentur für Arbeit ist demgegenüber arbeitslos, wer weniger als 15 Wochenstunden arbeitet, eine versicherungspflichtige Beschäftigung von mindestens 15 Stunden pro Woche sucht und der Arbeitsvermittlung sofort zur Verfügung steht. Gemäß dieser Definition waren 2022 im Durchschnitt 4,3 % der jungen Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet.

Die jahresdurchschnittliche Zahl der jungen Arbeitslosen schwankte in den Jahren 1991 bis 2004 trotz entlastender arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen zwischen 400 000 und mehr als 500 000. Als 2005, nach Einführung des SGB II, ein erweiterter Kreis von Jugendlichen und Jungerwachsenen als arbeitslos registriert wurde, stieg die Zahl auf rund 620 000. Seitdem gingen die Arbeitslosenzahlen fast kontinuierlich zurück. Unterbrochen wurde dieser Trend nur in den Jahren 2009 (Finanzkrise), 2013 (Eurokrise) und 2020 (Coronakrise). 2022 sank die Zahl der jungen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt auf 203 470.

Der langfristige Rückgang ist teils auf positive wirtschaftliche Entwicklungen, teils auf die abnehmenden Jahrgangsstärken zurückzuführen. Wie die Erfahrung zeigt, reagiert der Arbeitsmarkt der Unter-25-Jährigen auf eine konjunkturelle Abkühlung aber besonders empfindlich. Die Schwellen, denen sich junge Leute bei ihrem Eintritt in die Arbeitswelt gegenübersehen, werden dann rasch unüberwindlich. Die erste Schwelle betrifft Jugendliche, die auf der Suche nach einer Berufsausbildung sind; bleibt die Suche erfolglos, bietet sich als Alternative oft ein Verbleib im sogenannten Übergangssystem zwischen Schule und Arbeitsleben an (mit zusätzlichem Schulbesuch, berufsvorbereitenden Maßnahmen usw.), so dass hier meist noch keine offene Arbeitslosigkeit auftritt. Die zweite Schwelle richtet sich vor den etwas älteren Jahrgängen auf, die nach Abschluss der Berufsausbildung einen Arbeitsplatz anstreben. Zwar dauert Arbeitslosigkeit bei den 20- bis 24-Jährigen meist nicht sehr lang, doch ist in dieser Phase trotz niedriger Arbeitslosenquote eine große Zahl junger Leute zumindest vorübergehend von Arbeitslosigkeit betroffen.

Ausgabe: 03/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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