Beteiligung am Erwerbsleben
Infografik Nr. 247120
Mehr als 42 Millionen Menschen in Deutschland nehmen am Erwerbsleben teil – entweder als Erwerbstätige, die für sich oder andere arbeiten, oder als Erwerbslose, die sofort für eine neue Beschäftigung verfügbar wären. Der Grad der Erwerbsbeteiligung verändert sich aber nach dem Lebensalter und unterscheidet sich bei Männern und Frauen. Die Grafik dazu macht es sichtbar!
Von den rund 83 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, befinden sich zwei Drittel im Alter zwischen 15 und 64 Jahren. So gerechnet, könnte die deutsche Wirtschaft aus einem Potenzial von mehr als 54 Millionen Arbeitskräften schöpfen. Die tatsächliche Beteiligung am Erwerbsleben ist aber geringer: manche sind aus gesundheitlichen Gründen erwerbsunfähig, andere schon durch familiäre Verpflichtungen ausgelastet und wieder andere nehmen eine soziale Rolle ein, in der Berufstätigkeit keinen Platz hat. So waren 2022 nach den ersten Ergebnissen des Mikrozensus im Durchschnitt 42,5 Millionen Menschen dieses Alters (79 %) in die Arbeitswelt eingebunden – entweder als Erwerbstätige oder aber als Erwerbslose, die sofort für eine neue Beschäftigung zur Verfügung stünden. Je nach Alter, Geschlecht und Region (Bundesland) weicht die Erwerbsbeteiligung allerdings von diesem Durchschnittswert ab.
Für den weit überwiegenden Teil der männlichen Bevölkerung gehört die Aufnahme einer Erwerbsarbeit ganz selbstverständlich zum Lebensplan. So nehmen von den Männern zwischen 15 und 64 Jahren im Durchschnitt mehr als 83 % am Erwerbsleben teil. In den mittleren Jahrgängen steigt die durchschnittliche Erwerbsquote sogar auf fast 94 %. Der Ausstieg aus dem Erwerbsleben setzt dann schon weit vor der Rentenaltersgrenze ein, doch ist dabei eine Trendwende erkennbar: Standen im Jahr 2000 nur etwa 30 % der 60- bis 64-jährigen Männer noch im Erwerbsleben, so waren es 2022 schon knapp 70 %. Und auch jenseits der Schwelle von 65 Jahren geht ein wachsender Prozentsatz noch einer Erwerbsarbeit nach. So arbeitete 2022 von den 65- bis 70-Jährigen noch fast jeder vierte (23 %) und von den 70- bis 74-Jährigen immer noch jeder neunte (11 %).
Die Erwerbsbeteiligung der Frauen bleibt bundesweit in allen Altersgruppen hinter den männlichen Vergleichswerten zurück. Junge Frauen lernen oder studieren länger als die gleichaltrigen Männer und treten deshalb erst etwas später ins Berufsleben ein. Vor allem in den Altersgruppen zwischen 25 und 39 Jahren verzichten dann viele Frauen auf eigene Erwerbstätigkeit, weil sie durch Aufgaben im Haushalt, als Mutter oder in der Pflege von Angehörigen gebunden sind. Die durchschnittliche Erwerbsbeteiligung lag daher in diesem Altersabschnitt 2022 nur bei 81 bis 82 % und erreichte erst bei den 45- bis 49-Jährigen mit 86 % ihren höchsten Wert. Die Erwerbsquote jüngerer Frauen (15 bis 34 Jahre) war in Ostdeutschland deutlich niedriger als im Westen (46 gegenüber 52 %). In den älteren Jahrgängen (55 bis 64 Jahre) verhielt es sich mit einer Erwerbsbeteiligung von 74 % im Osten gegenüber 71 % im Westen gerade umgekehrt.
Ausgabe: | 08/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |