Wohneigentum nach Bundesländern

Wohneigentum nach Bundesländern

Infografik Nr. 379122

Deutschland ist ein ausgesprochenes Mieterland. Nur 42% der Haushalte leben hierzulande in den eigenen vier Wänden. Am größten ist der Anteil der Eigentümer-Haushalte in den mehr ländlich geprägten Bundesländern, am niedrigsten in den Stadtstaaten. Wie steht es damit in Ihrem Bundesland? Hier die Zahlen dazu!

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Wie die Menschen in Deutschland wohnen, hat großen Einfluss auf ihre Lebensqualität, ihre soziale Mobilität und ihre wirtschaftlichen Status. Die Frage, ob ein Haushalt in den eigenen vier Wänden oder zur Miete wohnt, spielt dabei eine wichtige Rolle. Unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist Deutschland der einzige, in dem es anteilig mehr Mieter als Wohneigentümer gibt. Stellt man die Frage nach dem Wohneigentum auf der Ebene der Haushalte, leben bundesweit 42 % im eigenen Haus oder in einer Eigentumswohnung, wie sich aus dem Mikrozensus 2022 ergibt. Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Eigentumsquoten aber beträchtlich.

Im Saarland ist der Anteil der Haushalte, die in ihrem Wohneigentum leben, mit fast 60 % bei weitem am größten. Schon die zweit- und drittplatzierten Bundesländer weisen mit 51 % (Rheinland-Pfalz) und 49 % (Niedersachsen) deutlich niedrigere Eigentumsquoten auf. Erst recht gilt das für die Stadtstaaten Bremen (32 %), Hamburg (20 %) und Berlin (16 %). In den ostdeutschen Flächenländern war Wohneigentum ursprünglich weniger verbreitet als in Westdeutschland, weil Wohnraum in der ehemaligen DDR überwiegend staatlich organisiert war. Seit der deutschen Einigung haben sich die Eigentumsquoten im Osten schon recht weit an die westdeutschen Verhältnisse angenähert. Sachsen (35%) und Mecklenburg-Vorpommern (38%) weichen – von den Staatstaaten abgesehen – aber nach wie vor am weitesten davon ab.

Für die Höhe der Eigentumsquote spielt der Grad der Urbanisierung eine entscheidende Rolle. Ballungsräume sind häufig durch den Zuzug von Arbeitskräften gewachsen, für die der Erwerb von Grundeigentum unerschwinglich war. Die hohen Immobilienpreise in den Großstädten stehen auch heute einer stärkeren Eigentumsbildung im Weg, selbst wenn dort höhere Einkommen erwirtschaftet werden als auf dem platten Land. Auch demografische Faktoren wie die Altersstruktur und die Zusammensetzung der Haushalte wirken sich auf die Eigentumsquote aus. Jüngere Menschen und Alleinstehende tendieren eher zu einem Mietverhältnis, während Familien stärker am Erwerb von Wohneigentum interessiert sind und ältere Menschen es oft schon besitzen.

Die genannten Faktoren ergeben ein komplexes Zusammenspiel von Gründen für die regional unterschiedliche Ausprägung der Eigentumsquote. Generellen Einfluss auf die Eigentumsbildung hat die staatliche Wohnungspolitik, sei es durch die massive Förderung des Mietwohnungsbaus wie in den Wiederaufbaujahren, durch steuerliche Regelungen oder durch Förderprogramme für den Eigentumserwerb.

Ausgabe: 06/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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