Der Beitrag der erneuerbaren Energien

Der Beitrag der erneuerbaren Energien

Infografik Nr. 370588

Die Ziele des Klimaschutzes sind nur mit einem raschen Verzicht auf Kohle, Öl und Gas zu erreichen. Durch den Krieg in der Ukraine hat der Umstieg auf die erneuerbaren Energien einen zusätzlichen Schub bekommen. Aber wie ist der derzeitige Stand? Wie viel tragen die Erneuerbaren zur Energieversorgung bei?

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In der Energie- und Klimapolitik steckt die Europäische Union mittel- und langfristige Ziele ab, an denen sich die einzelnen Mitgliedstaaten mit ihrer nationalen Politik ausrichten. Im Rahmen ihrer Energie-2020-Strategie hatten sich die EU-Mitglieder auf die sogenannten 20-20-20-Ziele verpflichtet, die bis zum Jahr 2020 erreicht werden sollten: Senkung der Treibhausgasemissionen um 20 % gegenüber 1990, Verbesserung der Energieeffizienz um 20 % und Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch auf 20%. Für den Folgezeitraum bis 2030 waren höhere Zielvorgaben vorgesehen, die inzwischen aber noch einmal deutlich nach oben revidiert wurden: Im Rahmen des REPowerEU-Plans, der neben dem Klimaschutz die rasche Verringerung der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen anstrebt, wird das Ziel für den Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2030 von bisher 32 % auf 45 % angehoben.

Für das Jahr 2020 hatte sich Deutschland verpflichtet, 18% des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Dieses Ziel wurde mit einem Anteil von 19,1 % übertroffen. 2022 stieg der Anteil der Erneuerbaren weiter auf 20,4 %. Das geht aus Berechnungen der AGEE-Stat (Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik) hervor. Zu diesem Ergebnis trugen alle drei Teilbereiche der Energieversorgung und -verwendung bei. So erreichte die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie nach dem Rückschlag im Vorjahr mit 254,0 Mrd Kilowattstunden einen neuen Höchstwert. Zwar sank die Stromlieferung durch Wasserkraftwerke wegen der großen Trockenheit, aber die Windkraftanlagen erzeugten mit 125,3 Mrd kWh um 9 % mehr Strom als 2021. Und noch deutlicher (um 23 % auf 60,8 kWh) kletterte die Stromerzeugung durch Photovoltaik. Möglich machten dies die außergewöhnlich lange Sonnenscheindauer und die Installation zahlreicher neuer Solaranlagen. Nimmt man alle Quellen zusammen, deckte der „grüne Strom“ 2022 fast die Hälfte (46,2 %) des Bruttostromverbrauchs.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärme- und Kälteverbrauch stieg 2022 in einem deutlichen Sprung auf 17,4 %. Dabei wirkten zwei Faktoren zusammen: auf der einen Seite eine leichte Zunahme der Ökoproduktion, auf der anderen Seite die Drosselung des Wärmeverbrauchs als Folge des Ukraine-Kriegs und der hohen Preise für fossile Energien. Kaum Veränderung gab es beim Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr (6,8 %). Neben der Verwendung von Biokraftstoffen gewinnt in diesem Sektor die Versorgung von Elektroautos mit Ökostrom allmählich an Bedeutung.

Ausgabe: 05/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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