Erneuerbare Energien

Infografik Nr. 370588
Erneuerbare Energien
In der Energie- und Klimapolitik will die Europäische Union stärker an einem Strang ziehen. 2007 verpflichteten sich die EU-Mitgliedstaaten auf die sogenannten ...
Erneuerbare Energien
In der Energie- und Klimapolitik will die Europäische Union stärker an einem Strang ziehen. 2007 verpflichteten sich die EU-Mitgliedstaaten auf die sogenannten „20-20-20-Ziele“, die bis zum Jahr 2020 erreicht werden sollen: Senkung der Treibhausgasemissionen um 20 % gegenüber 1990, Verbesserung der Energieeffizienz um 20 % und Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch auf 20 %.
Die Nutzung erneuerbarer Energien soll helfen, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu verringern, die EU von Energieimporten unabhängiger zu machen und sie wegen des dezentralen Aufkommens der Öko-Energien besser vor Versorgungskrisen zu schützen; darüber hinaus würde sie neue technische Entwicklungen anstoßen.
Eine EU-Richtlinie von 2009 schreibt den 20 %-Anteil erneuerbarer Energien als verpflichtendes Gesamtziel für die EU fest. Sie zerlegt dieses Gesamtziel außerdem in verbindlichen Zielvorgaben für die einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Da die EU-Mitglieder über ganz unterschiedliche Voraussetzungen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen verfügen, liegen diese nationalen Zielwerte entsprechend weit auseinander: Während Belgien oder Tschechien ihren Endenergieverbrauch 2020 zu 13 % aus „Erneuerbaren“ bestreiten sollen, sind für Österreich (34 %), Finnland (38 %), Lettland (40 %) oder Schweden (49 %) wesentlich höhere Anteile vorgesehen. Zum Verbrauch der großen, besonders energiehungrigen Mitgliedstaaten sollen die erneuerbaren Energien künftig zwischen 15 % (Großbritannien) und 23 % (Frankreich) beisteuern. Für die Bundesrepublik wird ein Ziel von 18 % im Jahr 2020 angepeilt.
Dieses Ziel ist mittlerweile in erreichbare Nähe gerückt. Nach Berechnungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik stieg der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland 2015 auf 14,9 % des Endenergieverbrauchs. Besonders weit vorangeschritten ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Mit 187,3 Mrd Kilowattstunden wurde schon nahezu ein Drittel des Bruttostromverbrauchs (31,6 %) aus Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Biomasse usw. gewonnen. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 soll dieser Anteil bis 2025 auf 40-45 % ansteigen. Der Bedarf an Wärme und Kälte wurde 2015 dagegen erst zu 13,2 % aus „Erneuerbaren“ gedeckt. Noch geringer ist der Beitrag zum Energieverbrauch des Verkehrs in Form von Biokraftstoff oder Strom (5,2 %). Dabei schreibt die EU-Richtlinie hier einen für alle Länder gleichen Mindestanteil von 10 % vor, der 2020 erreicht werden soll.
Reihe: | 53 |
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Ausgabe: | 10/2016 |