Der Warenkorb für den Preisindex
Infografik Nr. 293552
Anhand der Einkaufspreise für einen Warenkorb ermittelt die amtliche Statistik jeden Monat neu, wie sich die Verbraucherpreise entwickeln. Da sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher verändert, wird dieser Warenkorb alle fünf Jahre auf ein neues Basisjahr umgestellt, zuletzt Anfang 2023. Sehen sie hier, wie sich die Gewichte in diesem Warenkorb durch die Umstellung verändert haben!
Der Verbraucherpreisindex ist ein viel beachteter Maßstab für die Preisentwicklung in Deutschland. Er wird vom Statistischen Bundesamt anhand der Einkaufspreise für die Güter eines Warenkorbs jeden Monat neu berechnet. Die Zusammensetzung des Korbs und die Gewichtung seiner Bestandteile orientieren sich an den tatsächlichen Verbrauchsverhältnissen der Haushalte in einem bestimmten Basisjahr. Da sich die Konsumgewohnheiten verändern, ist alle fünf Jahre eine Überarbeitung des Verbraucherpreisindex erforderlich. Denn es kommen laufend neue Produkte auf den Markt, die einen Teil der privaten Nachfrage binden. Manche Waren und Dienstleistungen haben so an Bedeutung gewonnen, dass sie ausdrücklich in die Berechnung des Index aufgenommen werden (Beispiel: Fitnesstracker). Oder es finden methodische Umstellungen statt (Beispiel: die Erfassung der tatsächlich gezahlten, nicht der Angebotspreise für Pauschalreisen). Vor allem wird aber die Gewichtung der im Warenkorb enthaltenen Güterarten, das Wägungsschema, an die im neuen Basisjahr herrschenden Einkaufsgewohnheiten angepasst. Es bleibt dann bis zur nächsten Revision unverändert. Dies hat den Vorteil, dass der Preisindex in der Zwischenzeit nur die reinen Preisbewegungen widerspiegelt und von Verschiebungen im Kaufverhalten unberührt bleibt.
Anfang 2023 stellte das Statistische Bundesamt die Berechnung der Verbraucherpreise auf das Basisjahr 2020 um. Das damit eingeführte neue Wägungsschema hat zur Folge, dass Güterarten, die von den Verbrauchern häufiger gekauft werden als im Jahr 2015, nunmehr stärker in die Berechnung des Preisindex einfließen; andere, die für die Haushalte an Bedeutung verloren haben, wiegen auch in der Preisstatistik nicht mehr so schwer. Bei dieser Revision wirkte sich aber besonders aus, dass die Gewichtung der Güterarten auf der oberen Ebene, gewissermaßen die Grobaufteilung, aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und nicht wie früher aus Haushaltsbefragungen übernommen wurde. Daraus ergab sich ein realitätsnäherer, spürbar niedrigerer Ausgabenanteil für das Wohnen als bisher.
Der aktuelle Warenkorb umfasst etwa 700 Güterarten, die den gesamten Verbrauch der deutschen Haushalte repräsentieren. Stellvertretend für diese Güterarten werden Monat für Monat aus Tausenden von Geschäften im ganzen Bundesgebiet und aus zahlreichen anderen Auskunftsquellen (Vermieter, Mieter, Kataloge, Tarifübersichten, Internet-Angebote) die Verbraucherpreise bestimmter Produkte zusammengetragen. Den statistischen Ämtern stehen damit monatlich weit mehr als 300 000 Preisangaben als Grundlage für die Berechnung des Verbraucherpreisindex zur Verfügung.
Ausgabe: | 04/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |