Investitionen der deutschen Volkswirtschaft

Investitionen der deutschen Volkswirtschaft

Infografik Nr. 479701

Investitionen sind für die Entwicklung einer Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung, denn sie schaffen die Grundlage für die Produktion von morgen und damit für ein größeres, qualitativ verbessertes Güterangebot, für Arbeitsplätze und höhere Einkommen.
Unter Anlageinvestitionen versteht man die langfristige Anlage von Kapital zur Erhaltung, Verbesserung und Erweiterung des Produktionsapparats einzelner Unternehmen und der Volkswirtschaft im Ganzen.

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Investitionen sind für die Entwicklung einer Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung, denn sie schaffen die Grundlage für die Produktion von morgen und damit für ein größeres, qualitativ verbessertes Güterangebot, für Arbeitsplätze und höhere Einkommen. Unter Anlageinvestitionen versteht man die langfristige Anlage von Kapital zur Erhaltung, Verbesserung und Erweiterung des Produktionsapparats einzelner Unternehmen und der Volkswirtschaft im Ganzen. Mit den Begriffen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) ist dabei zu unterscheiden zwischen ● Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen, Geräte, Fahrzeuge), ● Bauinvestitionen (Wohnungen, Fabriken, Büros, Verkehrswege) und ● sonstigen Anlagen. Die sonstigen Anlagen umfassen Nutztiere, Nutzpflanzungen sowie „geistiges Eigentum“, das seit der VGRGeneralrevision von 2014 auch Investitionen in Forschung und Entwicklung einschließt.

Blickt man zurück auf die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland, so war die Investitionstätigkeit
in den 1950er und 1960er Jahren durch ein kräftiges, nahezu kontinuierliches Wachstum gekennzeichnet. Auf diese Weise überwand die westdeutsche Wirtschaft nicht nur durch Wiederaufbau die unmittelbaren Kriegsschäden, sondern holte zum Teil auch Wachstumsschritte und strukturelle Veränderung nach, die in den Kriegs- und Nachkriegszeiten unterblieben waren. Bis 1972/73 hielt die Investitionsdynamik an. Mit der Ölkrise erfolgte jedoch ein deutlicher Einbruch. Auch nach der Rezession von 1981/82 blieb die Investitionsneigung der Unternehmen auf Jahre hinaus ausgesprochen schwach. Der dadurch aufgestaute Nachholbedarf entlud sich dann jedoch in einem Investitionsboom, der durch die deutsche Einigung Anfang der 1990er Jahre zusätzlich angekurbelt wurde. Parallel dazu begann der wirtschaftliche Neuaufbau in Ostdeutschland.

Bei den Bauinvestitionen folgte auf die Boomjahre bis 1995 ein lang anhaltender Abschwung. Die Aufrüstungsinvestitionen erreichten nach einer doppelten Wellenbewegung 2008 ihren bis dahin höchsten Stand. Die Finanzkrise löste 2009 jedoch einen Absturz aus, den sie ab 2013 – nach Überwindung der Eurokrise – in einer langen Wachstumsperiode hinter sich ließen. Ab 2015 zogen auch die Bauinvestitionen wieder an. In die „sonstigen Anlagen“ (vor allem Forschung und Entwicklung) wurde seit 1991 in fast kontinuierlich steigendem Umfang investiert, so dass sie einen immer größeren Teil des Investitionsgeschehens ausmachten. Die Anlageinvestitionen insgesamt erreichten 2019 ihren vorläufigen Höchststand; preisbereinigt waren sie in diesem Jahr um fast 40 % höher als 1991.

Ausgabe: 11/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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