Inflation und ihre Ursachen
Infografik Nr. 200315
Infografik Nr. 200315
Inflation zu verhindern und Preisstabilität zu garantieren ist eines der grundlegenden Ziele der Wirtschaftspolitik. Denn Inflation, also ein zu stark ansteigendes allgemeines Preisniveau, führt zu einer fortlaufenden Geldentwertung, was nicht nur Ersparnisse schmelzen lässt, sondern die elementare Funktion von Geld als Tauschmittel untergräbt. Inflation bedroht eine Volkswirtschaft also in ihren Grundfesten. Gemessen wird Inflation anhand von Preisindizes, beispielsweise dem Verbraucherpreisindex in Deutschland. Eine Preissteigerungsrate von weniger als 2 % pro Jahr wird von der Europäischen Zentralbank noch als Preisstabilität eingestuft. Teuerungsraten bis unter 5 % werden als „schleichende“ Inflation bezeichnet, Raten von 10 % bis 20 % als „trabende“ Inflation. Bei Raten über 20 % spricht man von einer „galoppierenden“ Inflation. Steigert sich die Inflationsrate bis ins Extreme, gilt dies als „Hyperinflation“.
Die Ursachen von Inflationen sind vielfältig. Schematisch betrachtet können sie einerseits in der Entwicklung von • Angebot und Nachfrage liegen: Wenn die Nachfrage nach Gütern das Angebot übersteigt, treibt das den Preis der Güter nach oben. Ist die Ursache eine gestiegene Nachfrage, spricht man von einer Nachfragesoginflation. Die Nachfrageimpulse können aus dem Konsum von Privathaushalten kommen, aus Investitionen von Unternehmen oder aus einer erhöhten Staatstätigkeit. Kommen sie aus dem Ausland, ist die Inflation „importiert“. Es kann aber auch sein, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, weil das Angebot einbricht. Dann handelt es sich um eine Angebotslückeninflation. Andere Inflationsursachen beziehen sich auf die • Preise selbst, bzw. auf die bewusste Entscheidung von Unternehmen, die Preise zu erhöhen – entweder, weil gestiegene Herstellungskosten an die Kunden weitergereicht werden (Kostendruckinflation) oder weil die Gewinnmargen erhöht werden sollen (Gewinndruckinflation).
Eine zentrale Rolle bei Inflationen spielt außerdem die • Geldmenge. Bei einer Geldmengeninflation liegt die Preissteigerung darin begründet, dass zu viel Geld in Umlauf gebracht wurde und die Geldmenge das reale Güterangebot übersteigt – zum Beispiel, weil der Staat seine Vorhaben dadurch finanziert, dass er die Notenpresse anwirft. Doch die Geldmenge ist auch bei allen anderen Inflationsursachen stets die zentrale Größe: Denn Preisniveausteigerungen kann es nur dann geben, wenn mehr Geld auf dem Markt ist, um die Preiserhöhungen zu bezahlen. Inflation ist daher strukturell immer ein Missverhältnis der Geldmenge zur Gütermenge. Daher kommt auch der Begriff „Inflation„: Das lateinische Verb „inflare“ bedeutet „aufblähen“, und aufgebläht ist bei einer Inflation immer die Geldmenge im Verhältnis zum Güterangebot.
Ausgabe: | 01/2020 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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