Brennpunkte des Weltgeschehens 2024

Infografik Nr. 600104
Aus der Fülle der Nachrichten greift dieses ZAHLENBILD wichtige politische Ereignisse und militärische Konflikte heraus. Im Mittelpunkt stehen die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Eine knappe Chronik, die sich an ZAHLENBILDER aus früheren Jahren anschließt!
Die Konkurrenz der Großmächte drängte die regelgeleitete internationale Zusammenarbeit, wie sie sich nach dem Ende des Ost-West-Konflikts herausgebildet hatte, 2024 weiter in die Defensive. Parallel dazu verloren demokratische Systeme gegenüber autokratischen Herrschaftsformen an Boden. Und innerhalb der Demokratien Europas fand der Rechtspopulismus mit seinen scheinbar einfachen Lösungen zunehmend Anklang. Die Weltwirtschaft steckte derweil in einer Phase des Abwartens fest, in der noch ungewiss erschien, ob sich die Idee des Freihandels gegenüber den Tendenzen nationaler Abschottung behaupten würde. Der Wechsel in der amerikanischen Politik, der sich mit dem Wahlsieg Donald Trumps in der USPräsidentenwahl (am 5.11.) abzeichnete, warf bereits seine Schatten voraus.
Derweil beherrschten zwei große militärische Konflikte die Weltpolitik und drängten andere, zum Teil ebenso blutige Auseinandersetzungen in den Hintergrund: Der Krieg in der Ukraine ging 2024 bereits in sein drittes Jahr, ohne dass eine der Seiten entscheidende Vorteile errang. Während Russland mit geballtem Einsatz von Material und Menschen den Sieg zu erzwingen suchte – ab November auch mit Unterstützung durch nordkoreanische Soldaten –, wich die ukrainische Verteidigung nur langsam zurück. Mit Angriffen auf Militäranlagen in Russland und der überraschenden Invasion in die Grenzregion Kursk (ab 6.8.) gelangen der Ukraine empfindliche Gegenschläge. Ein Kriegsende war derweil nicht in Sicht.
Im Nahen Osten setzte Israel seinen unnachgiebigen Militäreinsatz im Gazastreifen fort. Mit dem Ziel, die für das Massaker vom Oktober 2023 verantwortliche Hamas zu vernichten, griffen israelische Truppen aus der Luft und am Boden an, zerstörten Gebäude und Infrastruktur und rissen in dem dicht besiedelten Gebiet auch unzählige Zivilisten in den Tod (über die Höhe der zivilen Verluste liegen keine unabhängigen Meldungen vor). Führer der Hamas wurden u.a. in Teheran (Ismail Hanija, 31.7.) und in Gaza (Jahja Sinwar, 16.10.) getötet. Luftangriffe durch und gegen den Iran ließen die Ausweitung des Krieges befürchten. Im benachbarten Syrien brachten rasch vorrückende Rebellentruppen nach 13 Jahren Bürgerkrieg das Regime von Baschir al-Assad zu Fall (8.12.).
In Europa wurde Anfang Juni das Europäische Parlament neu gewählt. Hier wie auch in einigen nationalen Wahlen erfolgte ein Ruck nach rechtsaußen. Frankreich suchte nach vorgezogenen Wahlen zur Nationalversammlung nach politischer Stabilität. Der Niedergang der Konservativen brachte in Großbritannien Labour an die Macht. In Deutschland zerbrach die Regierungskoalition. Der Bundestag wurde aufgelöst (27.12.).
Ausgabe: | 02/2025 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |