Die private Krankenversicherung
Infografik Nr. 487115
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Neben den gesetzlichen Krankenkassen spielt die private Krankenversicherung eine wichtige Rolle, wenn es um die Vorsorge gegen das soziale Risiko einer Erkrankung geht. Mehr als 10 % der Bevölkerung haben einen ausschließlich privaten Krankenversicherungsschutz. Zu dieser Personengruppe zählen vor allem Beamte, besser verdienende Angestellte, Freiberufler und Selbstständige mit ihren Familien. Arbeitnehmer mit einem regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt oberhalb der Versicherungspflichtgrenze (2019: 60 750 €) können aus der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln.
Anders als bei den gesetzlichen Krankenkassen richten sich die Versicherungsbeiträge bei den Privaten nicht nach dem Einkommen, sondern werden nach dem individuellen Versicherungsrisiko kalkuliert. Ein Teil der Beiträge fließt in Altersrückstellungen, mit denen die Beitragssteigerungen im Alter begrenzt werden sollen. Die Versicherten haben meist die Wahl zwischen verschiedenen Tarifen und können so den Umfang der Versicherungsleistungen und die Höhe der Beiträge in gewissen Grenzen selbst bestimmen. Als Privatversicherten steht es ihnen im Allgemeinen frei, welchen Arzt und welches Krankenhaus sie aufsuchen wollen. Arzt- und Arzneimittelkosten werden ihnen je nach dem vereinbarten Tarif nachträglich erstattet. Krankenhauskosten rechnen die Versicherer meist direkt mit den Leistungsträgern ab.
Wichtigste Versicherungsart in der privaten Krankenversicherung ist die Krankheitskostenversicherung. Sie umfasst die vollständige oder teilweise Erstattung der Kosten für die ambulante ärztliche Behand-lung, deckt die Kosten eines Krankenhausaufenthalts und leistet Zuschüsse für zahnärztliche Behandlung und Zahnersatz. Weitere Versicherungen, die auch von Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen genutzt werden, treten ergänzend hinzu: Die Krankentagegeldversicherung schützt Erkrankte vor Einkommensausfällen, wie sie nach Ablauf der Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber eintreten können; die Krankenhaustagegeldversicherung bietet finanzielle Unterstützung während der Behandlung im Krankenhaus. Zusatzversicherungen ermöglichen es z.B. auch Kassenpatienten, sich im Krankenhaus privatärztlich behandeln zu lassen. Eine private Pflegepflichtversicherung müssen alle privat Krankenversicherten abschließen; sie steht auch den freiwilligen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen offen.
Die politische Linke in Deutschland sieht in der privaten Krankenversicherung den Grundstein einer medizinischen Zwei-Klassen-Versorgung und fordert deshalb die Einführung einer einheitlichen Bürgerversicherung. Bislang sind die beiden Versicherungssysteme – gesetzlich und privat – scharf voneinander getrennt.
Ausgabe: | 04/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
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