Die Rechtsform der Unternehmen

Die Rechtsform der Unternehmen

Infografik Nr. 227020

Unternehmen haben in Deutschland die Wahl zwischen vielen verschiedenen Rechtsformen. Fragen der Finanzierung, der Haftungsbeschränkung, der Unternehmensorganisation und der Besteuerung spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sehen Sie im ZAHLENBILD, wie sich die rund 3 Millionen Unternehmen auf die einzelnen Rechtsformen verteilen!

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Jedes Wirtschaftsunternehmen steht vor der Frage, welche Rechtsform seinen Zielsetzungen am besten entspricht. Grundsätzlich kann es zwischen mehreren gesetzlich vorgegebenen Unternehmensformen wählen. In der Praxis sind in Deutschland daneben weitere, vom Gesetzgeber gar nicht vorgesehene Mischformen entstanden. Zusätzliche Optionen ergeben sich aus dem „Import“ ausländischer Rechtsformen (wie der englischen Ltd.) und der Einführung europäischer Rechtsformen (EWIV, SE). Eine Änderung der Rechtsform wird meist aus betriebswirtschaftlichen oder steuerlichen Erwägungen oder zur Regelung der Unternehmensnachfolge vorgenommen.
Die Verbreitung der Unternehmensformen in Deutschland lässt sich näherungsweise aus den Umsatzsteuervoranmeldungen erschließen. Danach gab es in der Bundesrepublik 2021 rund 3,02 Millionen steuerpflichtige Unternehmen (mit einem Umsatz von mehr als 22 000 €). Davon wurden 1,90 Mio (63 %) als Einzelunternehmen geführt. Diese einfachste Rechtsform, bei der alle betrieblichen Entscheidungen in der Hand des tätigen Eigentümers liegen, der auch das volle Risiko trägt, ist besonders für kleine Unternehmen geeignet. Sie bilden das breite Fundament der privaten Wirtschaft in Deutschland und haben trotz ihrer geringen Betriebsgröße erhebliche Bedeutung für den Arbeitsmarkt und die berufliche Ausbildung. Am häufigsten sind Einzelunternehmen im Handwerk, im Handel und im Dienstleistungsbereich zu finden. Tun sich mehrere Personen zusammen, um gemeinsam eine Firma zu betreiben, in die sie das Kapital und ihr kaufmännisches und technisches Können einbringen, geschieht das oft in der Form einer BGB-Gesellschaft oder einer Offenen Handelsgesellschaft (OHG).
Den Personengesellschaften gegenüber stehen die Kapitalgesellschaften, unter denen die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) zunehmend Verbreitung gefunden hat. 2021 firmierten rund 19 % der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen als GmbH. Eine GmbH eignet sich vor allem für kleinere und mittlere Betriebe, deren Eigentümer nur ein begrenztes Haftungsrisiko eingehen wollen. Durch die GmbH-Reform von 2008 wurde sie noch attraktiver. Als „kleine GmbH“ bietet die Unternehmergesellschaft (UG) haftungsbeschränkt eine attraktive Rechtsform für kleine und kleinste Unternehmen. In der mittelständischen Wirtschaft hat sich die GmbH & Co KG als Mischform zwischen Personen- und Kapitalgesellschaft durchgesetzt. Typische Unternehmensform für Großunternehmen ist die Aktiengesellschaft (AG). Von ihr machen auch größere mittelständische Unternehmen inzwischen häufiger Gebrauch.

Ausgabe: 09/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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