Deutschlands beste Kunden
Infografik Nr. 389211
Deutschlands beste Kunden
Für Deutschland ist die Warenausfuhr ein Wirtschaftsfaktor ersten Ranges. Umso schmerzhafter wirkt es sich auf Beschäftigung und Wirtschaftsleistung aus, wenn der Exportmotor ins Stottern gerät. Das war in der Finanzkrise 2009 der Fall, als der Export um 18 % gegenüber dem Vorjahr einbrach, und auch im Coronajahr 2020 mit einem Rückgang um 9 %. Danach erholte sich das Exportgeschäft jeweils wieder, blieb jedoch anfällig für handelspolitisch und weltwirtschaftlich bedingte Schwankungen. 2022 erreichten die Exporte mit 1 594 Mrd € (16 % mehr als im Vorjahr) einen neuen Rekordwert. Aber es gab weitere Verwerfungen. So litt die Ausfuhr nach Großbritannien unter den Folgen des Brexits und die Handelsbeziehungen zu Russland brachen unter den internationalen Sanktionen, die nach dem Angriff auf die Ukraine verhängt wurden, fast schlagartig zusammen.
2023 und 2024 schwächten sich die deutschen Exporte wieder ab, obwohl die Weltkonjunktur sich nach Überwindung der Corona-Pandemie allmählich erholte. Dass die Bundesrepublik davon nicht profitieren konnte, führt der Sachverständigenrat in seinem Jahresgutachten 2024/25 vor allem auf die sinkende preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportindustrie zurück. Hohe Energie- und Lohnkosten waren die Hauptursachen dafür. Nach vorläufigen Ergebnissen erreichten die Exporte 2024 einen Umfang von 1 556 Mrd €, 1,2 % weniger als im Vorjahr. In der Rangliste der wichtigsten Exportkunden lagen die USA wie schon seit 2015 an erster Stelle. Sie nahmen Waren im Wert von 161 Mrd € ab; das entsprach mehr als einem Zehntel der gesamten Warenausfuhr Deutschlands. Auf den nächsten Rängen, schon in deutlichem Abstand, folgten Frankreich mit 116 Mrd € und die Niederlande mit 110 Mrd €. Auf den vierten Rang schob sich mit 94 Mrd € erstmals das Nachbarland Polen vor, während China mit 90 Mrd € auf den fünften Rang der bedeutendsten Abnehmerländer zurückfiel.
Auf die 26 Partnerländer in der Europäischen Union entfiel 2024 mit 846 Mrd € ein Anteil von mehr als 54% am gesamten deutschen Warenexport. Nimmt man Großbritannien, die Schweiz und Norwegen hinzu, entfielen mit 1004 Mrd € nahezu zwei Drittel der Ausfuhren auf die engsten europäischen Nachbarn. Die Warenausfuhr nach Russland, die 2021, vor dem Überfall auf die Ukraine, noch fast 27 Mrd € ausmachte, sank bis 2024 auf knapp 8 Mrd € (-72%). Die höchsten Überschüsse (Ausfuhren ./. Einfuhren) verzeichnete Deutschland 2024 im Warenaustausch mit den USA (70 Mrd €), Frankreich (49 Mrd €) und Großbritannien (44 Mrd €), die höchsten Defizite im Handel mit China (-66 Mrd €) und Norwegen (-17 Mrd €).
Ausgabe: | 03/2025 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |