Männerberufe – Frauenberufe

Männerberufe – Frauenberufe

Infografik Nr. 247143

Im Lauf des letzten Jahrzehnts konnten Frauen zwar in einigen überwiegend „männlichen“ Berufen stärker Fuß fassen (so in der Justiz und einigen akademischen Berufen), und umgekehrt hat der Anteil von Männern in „Frauenberufen“ wie der Altenpflege und der Kinderbetreuung zugenommen. Ein allgemeiner Trend zur Angleichung der Berufswahl ist darin jedoch nicht zu erkennen.

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Frauen nehmen in Deutschland einen immer bedeutenderen Platz im Arbeitsleben ein. Zwischen 1991 und 2018 stieg ihr Anteil an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen von 42 auf 47 %. In den jüngeren Altersgruppen hat die traditionelle Rollenteilung zwischen dem Mann als Alleinverdiener und der Frau als Hausfrau und Mutter längst ausgedient. Allerdings haben Frauen im Beruf nach wie vor weit geringere Karrierechancen und werden meist schlechter entlohnt als ihre männlichen Kollegen. Als erstaunlich langlebig erweisen sich auch die Unterschiede in der Berufswahl zwischen Männern und Frauen. Zwar fehlt es nicht an Bemühungen, das Berufswahlspektrum junger Frauen zu erweitern. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verlangt, dass Stellen geschlechtsneutral ausgeschrieben werden. Dennoch konzentriert sich die Beschäftigung von Männern und Frauen noch immer auf „geschlechtstypische“ Berufsfelder.

Zu den typischen Männerberufen gehören Tätigkeiten, die starke körperliche Anforderungen stellen, wie im Baugewerbe, im Metallbau, im Bergbau oder im Transportgewerbe. Ebenfalls überproportional stark vertreten sind Männer in Wach- und Sicherheitsberufen, in der Landwirtschaft und in Handwerksberufen wie Schreiner, Metzger, Bäcker. Die Dominanz der Männer in diesen Berufen mag noch durch ihre größere Körperkraft begründet sein. Aber Männeranteile von mehr als 80 % sind auch in technischen Berufen die Regel, so in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Elektrotechnik oder in der Informations- und Kommunikationstechnik. Auch in vielen naturwissenschaftlichen Berufen sind Männer in der Überzahl, vor allem in der Physik; eine bedeutende Ausnahme bildet die Biologie, wo mehrheitlich Frauen arbeiten.

Die typischen Frauenberufe finden sich durchweg im Dienstleistungssektor – allen voran Körperpflegeberufe wie Kosmetikerin oder Friseurin, die Tätigkeit als Erzieherin, haus- und ernährungswirtschaftliche Berufe, Gesundheitsdienstberufe wie Krankenschwester oder Arzthelferin sowie die Reinigungsberufe. Bemerkenswerte Geschlechterunterschiede zeigen sich innerhalb des weiten Spektrums der Lehrberufe: So sind mehr als 90 % der Lehrenden an Grundschulen Frauen, an Hochschulen dagegen sind 58 % der Lehrenden männlichen Geschlechts.

Im Lauf des letzten Jahrzehnts konnten Frauen zwar in einigen überwiegend „männlichen“ Berufen stärker Fuß fassen (so in der Justiz und einigen akademischen Berufen), und umgekehrt hat der Anteil von Männern in „Frauenberufen“ wie der Altenpflege und der Kinderbetreuung zugenommen. Ein allgemeiner Trend zur Angleichung der Berufswahl ist darin jedoch nicht zu erkennen.

Ausgabe: 12/2019
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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