Die Zweige der deutschen Industrie
Infografik Nr. 346119
Am Stamm der deutschen Industrie wachsen viele kräftige Zweige. Immer noch. Welche Branchen erzielen die höchsten Umsätze? Ein ausdrucksstarkes ZAHLENBILD informiert über das Kernstück unserer Wirtschaft.
Das wirtschaftliche Profil Deutschlands wird immer noch entscheidend durch die Industrie geprägt. Von ihr hängt das Wohl und Wehe der gesamten Volkswirtschaft ab, wie sich zuletzt auch in der Stagnationsphase seit 2023 zeigte. Zwar hat sich der Dienstleistungssektor weit in den Vordergrund geschoben, doch bleibt das Verarbeitende Gewerbe das Kernstück der deutschen Wirtschaft. So trägt dieser Bereich rund ein Fünftel zur jährlichen Bruttowertschöpfung bei und beschäftigt jeden sechsten Erwerbstätigen (16%). Herausragende Bedeutung hat er für den Außenhandel, der überwiegend mit Industrieprodukten betrieben wird, und damit für das exportgetriebene Wirtschaftsmodell der Bundesrepublik überhaupt.
Ab 2019 geriet die deutsche Industrie in unruhiges Fahrwasser. Nach der tiefen Rezession des Corona- Jahrs 2020 fasste sie zunächst wieder Tritt, obwohl die weltwirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch längst nicht überwunden waren. Viele Unternehmen litten noch unter der Störung der globalen Lieferketten, als mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 neue Rückschläge auf sie zukamen. So führte die durch den Krieg ausgelöste Energiepreiskrise vor allem in den energieintensiven Wirtschaftszweigen zu enormen Belastungen. Die Autobranche als Flaggschiff der deutschen Industrie stand mit dem Übergang zur Elektromobilität zudem vor großen technologischen Herausforderungen.
Trotzdem stand die Automobilindustrie (Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen) 2024 mit einem Umsatz von 545 Mrd € weit vor allen anderen Industriezweigen. Der Fahrzeugbau insgesamt (mit Flugzeug- und Schiffbau) kam sogar auf einen Umsatz von 610 Mrd €. Erst in weitem Abstand schloss sich der Maschinenbau mit einem Umsatz von 275 Mrd € an. Es folgte die Ernährungsindustrie (einschl. Getränkeherstellung und Tabakverarbeitung) mit 243 Mrd € – einem Ergebnis, das auch durch die hohe Inflation der Jahre 2022-24 geprägt war. Die als „Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen“ und als „Herstellung elektrischer Ausrüstung“ erfassten Branchen entsprechen zusammen etwa der klassischen Elektroindustrie; sie kamen zusammen auf einen Umsatz von 213 Mrd €. Dahinter rangierte die durch die Energiekrise schwer getroffene Chemische Industrie mit 163 Mrd €.
Die starke Exportorientierung der deutschen Industrie schlug sich 2024 in einem Auslandsumsatz von rund 1555 Mrd € nieder; das entsprach fast genau der Hälfte des Gesamtumsatzes. Zu den Branchen, die im Ausland mehr als auf dem Inlandsmarkt absetzten, gehören der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Chemische und die Pharmazeutische Industrie sowie die Computer- und Elektronikindustrie.
| Ausgabe: | 11/2025 |
| Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
| Reihe: | 53 |
| Reihentitel: | Zahlenbilder |