Die Lohnkurve

Die Lohnkurve

Infografik Nr. 287101

Die meisten Beschäftigten können ein Lied davon singen: Zwar steigen die Löhne und Gehälter mit der Zeit, aber mehr leisten können sie sich davon dennoch nicht. Die ZAHLENBILD-Grafik zeigt, wie sich die verschiedenen Einkommensebenen seit 1991 entwickelt haben – und was vom durchschnittlichen Lohnanstieg real übrig blieb.

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Höhe und Entwicklung der durchschnittlichen Arbeitseinkommen in Deutschland stellt sich unterschiedlich dar – je nachdem, von welchem Einkommensbegriff man ausgeht. In gesamtwirtschaftlicher Betrachtung ist das Arbeitnehmerentgelt das am weitesten gefasste Einkommensaggregat für die abhängig Beschäftigten. Es entspricht in seinem Umfang ungefähr den Arbeitskosten der Unternehmen und umfasst neben den Bruttolöhnen und -gehältern der Arbeitnehmer auch noch den Arbeitgeberanteil an den Sozialbeiträgen (einschließlich „versteckter“ Sozialaufwendungen wie Beamtenpensionen und Betriebsrenten). Im Durchschnitt, d.h. auf die Zahl der Beschäftigten umgelegt, bezifferte sich das Arbeitnehmerentgelt 2022 auf 4 074 €. Der durchschnittliche Bruttoverdienst belief sich auf 3 352 €. Von diesem Betrag wurden die Lohnsteuer und die Sozialabgaben der Arbeitnehmer einbehalten, zusammen 1 067 €. Somit blieb dem Durchschnitts-Arbeitnehmer unter dem Strich noch ein Nettolohn oder -gehalt von 2 265 €. Im Portemonnaie der Arbeitnehmer kam folglich nur gut die Hälfte (56 %) des Betrags an, den die Arbeitgeber als Arbeitskosten aufwandten.

Die Entwicklung der Durchschnittslöhne in Deutschland lässt einen kräftigen Anstieg zu Beginn der 1990er Jahre erkennen. Neben den Tarifabschlüssen im alten Bundesgebiet schlägt sich darin die anfangs rasche Annäherung der ostdeutschen Löhne an das westdeutsche Niveau nieder. In der Folge schwächte sich der Zuwachs des Durchschnittslohns ab, eine Entwicklung, die zunehmend auch durch Teilzeitjobs mit ihren niedrigeren Löhnen beeinflusst wurde. Erst ab 2010 gab es wieder höhere Lohnzuwächse. Berücksichtigt man die Kaufkrafteinbußen auf Grund steigender Preise, stellt sich die Lohnentwicklung ohnehin bescheidener dar: Der durchschnittliche Netto-Reallohn – von ihm hängt es ab, was sich ein Arbeitnehmer als Gegenwert für seine Arbeit kaufen kann – blieb lange fast unverändert und bewegte sich erst ab 2013 deutlicher nach oben. 2022 stieg der Nominallohn kräftig an, doch schrumpfte die Lohnkaufkraft auf Grund der hohen Inflation. Trotzdem lag der durchschnittliche Reallohn in diesem Jahr um 18 % höher als 1991.

Ausgabe: 04/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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