Zahlungsverkehr

Zahlungsverkehr

Infografik Nr. 445216

Im bargeldlosen Zahlungsverkehr werden im Lauf eines Jahres immense Summen zwischen den Konten bewegt. Was den Wert der Transaktionen angeht, stehen die Überweisungen mit weitem Abstand an der Spitze, bei den Zahlungsvorgängen überwiegen die Kartenzahlungen. Wie werden die verschiedenen Zahlungsinstrumente eingesetzt und wozu werden sie in erster Linie verwendet?

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Unternehmen, öffentliche Stellen und Privatpersonen sind durch ein dichtes Netz von Lieferungen und Leistungen innerhalb Deutschlands und mit der übrigen Welt verbunden. In der Regel zieht jede dieser wirtschaftlichen Aktionen einen in Gegenrichtung verlaufenden Bezahlvorgang nach sich. Kleinere Käufe von Privatleuten werden häufig noch bar beglichen, im Allgemeinen erfolgen die Zahlungen aber bargeldlos von Konto zu Konto. Dabei wickeln Banken und sonstige Zahlungsdienstleister den bargeldlosen Zahlungsverkehr der übrigen Wirtschaftsteilnehmer ab.

Nach statistischen Angaben der Bundesbank verwalteten die in Deutschland ansässigen Zahlungsdienstleister 2023 rund 162 Millionen Zahlungskonten. Die Gesamtzahl der von den Bankkunden ausgelösten Zahlungsvorgänge belief sich im gleichen Jahr auf 28,5 Milliarden. Rein rechnerisch entfielen damit rund 340 Zahlungen auf jeden Einwohner. Das am häufigsten genutzte Zahlungsinstrument war die Zahlung per Karte mit 11,8 Milliarden Transaktionen und einem Anteil von 41 %. 9,4 Milliarden Zahlungen (33 %) erfolgten per Lastschrift, weitere 7,3 Milliarden Zahlungen (26 %) per Überweisung. Zahlungen per Scheck spielten nur noch eine ganz untergeordnete Rolle. Sie wurden der Zahl nach übertroffen von den 18 Millionen Zahlungen mit elektronischem Geld, die jedoch wertmäßig nicht ins Gewicht fielen.

Durch die Zahlungsvorgänge wurde 2023 eine Gesamtsumme von 69 771 Milliarden Euro von einem Konto zum anderen übertragen. Der Löwenanteil entfiel dabei mit 63 619 Mrd Euro (91 %) auf die Überweisungen. Per Lastschrift, wie sie häufig für regelmäßig wiederkehrende Zahlungsverpflichtungen verwendet wird, wurden 5 430 Milliarden Euro (8 %) übertragen, per Kartenzahlung 540 Milliarden Euro (0,8 %). Die globale Verflechtung der deutschen Wirtschaft kommt darin zum Ausdruck, dass fast ein Fünftel des Gesamtbetrags ins Ausland transferiert wurde.

Die bargeldlosen Zahlungstransaktionen von Nicht-Zahlungsdienstleistern – so die fachliche Bezeichnung – stellen nur einen Teil der gesamten Finanztransaktionen in Deutschland dar. Noch weit größere Beträge werden über das Interbankenzahlungssystem TARGET 2 bewegt. Hinzu kommen die Abschlüsse im Handel mit Wertpapieren und Derivaten und die Umsätze im Devisenhandel. Das Gesamtvolumen der Finanztransaktionen dürfte 2023 rund 600 Billionen Euro betragen haben. Es resultierte zum größten Teil aus Handelsgeschäften ohne Verbindung zu realwirtschaftlichen Vorgängen. Pläne der EU, sie mit einer niedrigen Steuer zu belegen, auch um riskante Geschäfte einzudämmen, sind bisher gescheitert.

Ausgabe: 12/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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