Unfälle mit E-Scootern

Unfälle mit E-Scootern

Infografik Nr. 280262

Seit Mitte 2019 sind E-Scooter in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen. Und sie werden intensiv genutzt. Kein Wunder also, dass es immer häufiger zu Unfällen mit diesen Kleinstfahrzeugen kommt. Was sich aus den Unfallzahlen ablesen lässt: Wie viele Menschen kamen dabei zu Schaden? Was waren die häufigsten Unfallursachen? Wo liegen die Schwachpunkte der Elektroroller?

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Seit Mitte 2019 sind E-Scooter – Elektrokleinstfahrzeuge, wie sie in der einschlägigen Verordnung heißen – in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen. Ende 2023 waren bereits 990000 dieser Fahrzeuge registriert, davon fast 80% in Privatbesitz und 20% als Leihfahrzeuge, wie sie vor allem in den Großstädten bereitgestellt werden. Mit der wachsenden Zahl der E-Scooter und ihrer häufigeren Nutzung kletterten auch die Unfallzahlen. Im Jahr 2024 waren E-Scooter bereits an 11944 Unfällen mit Personenschaden beteiligt; der Anteil an sämtlichen Verkehrsunfällen, bei denen Menschen zu Schaden kamen, stieg damit auf 4%. Bei den E-Scooter-Unfällen wurden 1513 Menschen schwer und 11433 leicht verletzt; 27 Menschen kamen ums Leben. Über 80% der Verunglückten, darunter alle Todesopfer, waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs. Unter den Unfallursachen stand die falsche Benutzung der Fahrbahn bzw. der Gehwege mit einem Anteil von 21% an erster Stelle. Nächsthäufige Fehlerquellen waren Fahren unter Alkohol (mit 12%) und unangepasste Geschwindigkeit (mit 8%). Die Hälfte der verletzten EScooter- Fahrer kam bei der Kollision mit einem Pkw zu Schaden, aber bei fast jedem drittem E-Scooter- Unfall mit Personenschaden handelte es sich um einen Alleinunfall, an dem niemand sonst beteiligt war.

Das wirft die Frage nach der Sicherheit dieses Verkehrsmittels auf. Aufgrund ihrer kleinen Reifen und der oft weniger stabilen Bauweise sind sie anfällig für Unebenheiten wie Schlaglöcher oder Kopfsteinpflaster. Weil die Balance gehalten werden muss, kann das Handzeichen zum Abbiegen schwieriger sein als mit dem Fahrrad. Bei Nutzern, die einen E-Scooter spontan mieten, handelt es sich oft um Personen mit mangelnder Erfahrung und wenig Fahrpraxis. Auch das ist der Sicherheit abträglich. In einer Umfrage des ADAC gab immerhin jeder sechste Nutzer an, schon einmal selbst mit dem Roller gestürzt zu sein. Das Tragen eines Helms wird zwar dringend empfohlen, ist aber nicht Pflicht.

Für die Nutzung eines E-Scooters gelten zwar klare Regeln, doch werden diese oft nicht eingehalten: Das Mindestalter beträgt 14 Jahre. E-Scooter-Fahrer müssen Radwege oder Radfahrstreifen nutzen. Sind diese nicht vorhanden, muss auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Gehwege und Fußgängerzonen sind strikt verboten. Es darf nur eine Person auf einem Roller fahren, und es gelten dieselben Alkoholgrenzwerte wie für Autofahrer. Hinzu kommen technische Vorschriften wie die Begrenzung der Geschwindigkeit auf maximal 20 km/h und die Ausstattung mit zwei unabhängigen Bremsen, Beleuchtung und Klingel. Der Abschluss einer Haftpflichtversicherung, kenntlich durch eine Versicherungsplakette, ist obligatorisch. 

Ausgabe: 12/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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