Ausbildungswege
Infografik Nr. 247150
Nach dem Abschluss der Sekundarstufe I gabeln sich die Ausbildungswege der jungen Leute in Richtung auf den künftigen Beruf. Wie viele Jugendliche beginnen eine Berufsausbildung im dualen System, wie viele nehmen ein Studium auf, wie viele befinden sich im Übergangsbereich? Mehr dazu in diesem ZAHLENBILD!
Das Bildungssystem in Deutschland bietet jungen Leuten im Anschluss an die Sekundarstufe I ein breites Spektrum an Möglichkeiten, ihren Bildungsweg fortzusetzen bzw. sich für das künftige Berufsleben zu qualifizieren. Wer welchen Weg einschlägt, hängt von vielerlei Faktoren ab. Persönliche Zielsetzungen und familiäre Entscheidungen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die soziale Herkunft, das breitere gesellschaftliche Umfeld, das Angebot an (Aus-)Bildungseinrichtungen, Ausleseprozesse, finanzielle Fragen und last not least der Zugang zu Informationen über die Wahlmöglichkeiten zwischen Schule und Beruf.
Lange fehlte es an einem Gesamtbild dieser Übergangsphase und damit an Grundlagen für bildungspolitische Analysen und Entscheidungen. Seit 2010 liefert aber die Integrierte Ausbildungsberichterstattung jährlich einen Überblick über die beruflichen Qualifizierungsangebote und die Zahl der Jugendlichen, die diese Angebote nutzen. Die möglichen Wege der Qualifizierung werden darin nach gemeinsamen Kriterien zusammengefasst und jeweils einem von vier übergreifenden Sektoren zugeordnet. Das ermöglicht einen Vergleich der Ausbildungswege und ihrer Teilnehmerzahlen untereinander, von Bundesland zu Bundesland und auf internationaler Ebene. Die vier Sektoren umfassen ● die Berufsausbildung im engeren Sinn, ● den Übergangsbereich, in dem Jugendliche auf eine Berufsausbildung vorbereitet und dafür fit gemacht werden, ● den Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung, d.h. des (Fach-)Abiturs, und schließlich ● das Studium mit dem Ziel des Hochschulabschlusses. Jeder Sektor ist wiederum in sogenannte Konten mit gleichrangigen Ausbildungswegen aufgegliedert. So gehören zum Sektor Berufsausbildung nicht nur die Ausbildungsgänge im dualen System nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung, sondern auch die vollqualifizierende schulische Ausbildung in Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufen, die Ausbildung an Berufsfachschulen und die Beamtenausbildung für den mittleren Dienst.
Die Statistik verzeichnet jährlich die Anfänger und Anfängerinnen auf den verschiedenen Ausbildungswegen – 2022 insgesamt rund 1,88 Mio junge Menschen. Der Sektor Berufsausbildung war mit rund 682 400 Teilnehmern nach wie vor der zahlenmäßig bedeutendste Sektor. 478 900 junge Leute nahmen in diesem Jahr ein Studium an einer Hochschule auf. Über längere Zeiträume (2005-2022) schrumpfte der Zugang zur Ausbildung im dualen System (-14 %) und zum Übergangsbereich (-43 %). Deutliche Zunahmen verzeichneten dagegen die schulische Ausbildung in Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialberufen (+31 %) und das Studium (ebenfalls +31 %).
Ausgabe: | 07/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |